And I scream at the top of my lungs: What's going on?
Roberts kann also eine Story weder besonders schreiben, noch recht inszenieren. Aber wir sehen uns Filme der Reihe „Ortsansässiges Böses“ ja nicht wegen der dramatischen Handlung an. Wie steht es um Action und Horror? Wie bereits erwähnt, wirkt die Anfangssequenz durchaus gruselig. Eine Szene mit einer Straßensperre, in der die Kamera das Innere des Fahrzeugs nie verlässt, vermittelt echte Spannung. Aber zwischen diesen beiden Szenen liegt eine gute halbe Stunde Laufzeit, in der uns nicht viel geboten wird. Und in der restlichen knappen Stunde danach wird es weder viel gruseliger noch viel spannender.
Das liegt nicht nur an den begrenzen Fähigkeiten des Regisseurs. Über das Budget von „RE:WTRC“ gibt es keine offiziellen Informationen. Aber ich behaupte mal, der neue Film ist sicher nicht der teuerste Beitrag zur Reihe gewesen. Sowohl die computergenerierten als auch die praktischen Effekte wirken allzu oft einfach nur billig. Beim mehrmals eingeblendeten Panorama der Stadt kann man gar nicht genau sagen, ob es mies gemalt, mies als Modell gebaut oder mies im Computer generiert wurde. Man sieht nur, wie mies es aussieht. Ein Helikopterabsturz wirkt extrem unrealistisch, auch weil die Proportionen nicht stimmen.
Wohl weil das Make-up der Untoten selten überzeugend wirkt, hat Regisseur Roberts seinen Beleuchter während der Dreharbeiten immer wieder zurückgehalten. Ich würde den Film gerne „düster“ oder auch „schummerig“ nennen. Tatsächlich ist der Film schlicht und einfach dunkel. Seit „Buried“ mit Ryan Reynolds habe ich keinen dunkleren Film mehr gesehen. Wer sich „RE:WTRC“ in einem „Lichtspielhaus“ ansieht, sollte sich der Ironie bewusst sein.
Das begrenzte Budget erkennt man auch an der Besetzung. Natürlich war Milla Jovovich nicht die größte Mimin der Jahrtausendwende. Aber sie hatte 2002 bereits in so unterschiedlichen Filmen wie „Das fünfte Element“, „The Million Dollar Hotel“ und vor allem „Johanna von Orleans“ überzeugt. Und mit Darstellern wie Jason Isaacs, Iain Glen und Jared Harris waren die früheren Filme durchaus kompetent besetzt.
Im neuen Film gibt Kaya Scodelario die Heldin. Zur Frau Scodelarios Leinwandpräsenz kann ich nur sagen, dass ich erst nach Internetrecherchen festgestellt habe, dass ich sie zuvor bereits in Filmen wie „Maze Runner“ und „Crawl“ gesehen hatte. Auch in diesem Film hinterlässt sie einen wenig nachhaltigen Eindruck.
Ein Schauspieler namens Robbie Amell spielt den Bruder der Heldin. An sein Gesicht konnte ich mich dunkel von einer Gastrolle bei „How I Met Your Mother“ erinnern. Der Name sagt niemandem etwas. Und daran wird sich nach diesem Film wohl nicht viel ändern.
Hannah John-Kamen haben wir in „Ant-Man and the Wasp“ gesehen. Hier hinterlässt sie genauso wenig Eindruck wie die Darsteller der anderen Polzisten.
Die bekanntesten Darsteller auf der Besetzungsliste sind wohl Neal McDonough, an dessen Gesicht wir uns aus Filmen wie „Captain America“ und „R.E.D. 2“ erinnern, und Donal Logue („Blade“, „Ghost Rider“). Beide wirken in ihren klischeehaften Rollen als Wissenschaftler und alter Polizist leider vor allem klischeehaft.