Schon früh lässt Shyamalan die beiden Männer gewaltsam aufeinandertreffen. Ihr Kampf bricht jedoch plötzlich ab, als eine Spezialeinheit der Polizei die Bühne betritt. Dunn und Crumb landen nur wenig später in einer Psychiatrie, in der auch der hochintelligente Price festgehalten wird, der sich am Ende von „Unbreakable – Unzerbrechlich“ gegenüber David als skrupelloser Attentäter zu erkennen gab. Großes Interesse an den Patienten mit den außergewöhnlichen Fertigkeiten zeigt die ehrgeizige Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson), die unbedingt beweisen will, dass die drei in Wahrheit keine Superhelden sind, sondern unter einer besonderen Form des Größenwahns leiden. Außerhalb der Klinikmauern stoßen Dunns Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) und Crumbs einstiges Entführungsopfer Casey Cooke (Anya Taylor-Joy) auf interessante Hinweise.
Ambitioniert, aber nicht immer überzeugend
Faszinierend ist vor allem die Art und Weise, wie Shyamalan das aus dem Comic-Kosmos stammende Superheldenphänomen in seiner Trilogie behandelt. Während die Marvel- und DC-Adaptionen häufig auf wuchtige Schlachtsequenzen und Effektkaskaden setzen, vertraut der in Indien geborene Filmemacher auf eine geerdete Herangehensweise, die erstaunlich berührende Momente zu Tage fördert. „Unbreakable – Unzerbrechlich“ präsentiert sich in erster Linie als Charakterdrama über einen Mann, der nach einem einschneidenden Erlebnis wieder etwas Halt sucht. Fantastische Elemente kommen hier erst im finalen Akt zum Vorschein. „Split“ wiederum ist lange Zeit ein waschechter Psychoschocker, bis die „Geburt“ der Bestie den Film in übernatürliche Gefilde überführt.