… der Engel aber sagte, „Fürchtet Euch nicht“
Aber nicht nur die Tiere sprechen. Auch die heilige Familie hat viel zu besprechen. Bibelverfilmungen haben ja oft das gleiche Problem: Manches was in der Bibel steht, wirkt in einer ganz konkreten Darstellung oft profan oder sogar lächerlich. Aber selbst Peter O’Toole als gleich drei Engel in John Hustons Bibelverfilmung wirkt geradezu erhaben, verglichen mit der peinlichen Szene in diesem Familienfilm, wenn Maria einem verwirrten Josef erklären muss, warum sie am Hochzeitstag bereits schwanger ist. Vor und während der Herstellung eines Filmes wie „Bo und der Weihnachtstern“ finden Dutzende Meetings statt.
Es gibt Meetings zum Drehbuch, zur Produktion, zum Rohschnitt, zum Endschnitt, usw. Man muss sich wirklich wundern, warum nie jemand gefragt hat, ob man eine Szene, in der Josef bestürzt Marias Schwangerschaftsbauch entdeckt, wirklich unbedingt in einem Film zeigen muss, der ganz klar für kleine Kinder gemacht wurde. Dabei hätte man dann auch zur Sprache bringen können, ob Herodes‘ schwertschwingender Kindsmörder gar so oft gezeigt werden muss. Oder ob er wirklich so grausam enden muss. Einige der kleineren Kinder während der Pressevorführung waren selbst Minuten nach dieser Szene noch auffallend still.
Holder Knabe im lockigen Haar
Wir haben in diesem Film also viele sprechende Tiere. Aber wie sehen sie aus? Was animierte Tiere betrifft, sind die Kinogänger in den letzten Jahren einen gewissen Standard gewöhnt. Bei Pixar hat man es vor einiger Zeit sogar geschafft, Dories Vater eine überzeugende Halbglatze zu verpassen. Und der war immerhin ein Fisch. Die Animation von Bo und seinen Freunden ist nicht annähernd auf dem gleichen Niveau. Auch die Personen, die Gebäude und die Hintergründe wirken nicht überzeugend. Der Stall in dem die Krippe steht, wirkt trotz der Tiere darin seltsam unbelebt. Und warum bitteschön hat der neugeborene Jesus braune Augen?