Daran änderst sich auch im vierten Kapitel nichts. „Godzilla vs. Kong“ fühlt sich mit Haut und Haar dem Kino der Attraktionen verpflichtet und ist immer dann am stärksten, wenn es ordentlich kracht. Die aus zwei parallel ablaufenden Strängen bestehende Geschichte dient einem einzigen Ziel: den Boden für die Monsterkonfrontationen zu bereiten.
Handlungsfaden Nummer eins kreist um die Forscherin Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall), ihre gehörlose Ziehtochter Jia (auch im echten Leben gehörlos: Kaylee Hottle) und den Geologen Dr. Nathan Lind (Alexander Skarsgård), die im Auftrag von Walter Simmons (Demián Bichir), dem Gründer des Tech-Konzerns Apex Cybernetics, eine Expedition tief ins Innere der Erde unternehmen sollen. Dorthin, wo die Ursprünge von Godzilla und Co vermutet werden und wo es eine Energiequelle geben soll, die man als Waffe gegen die Titanen einsetzen kann. Notwendig erscheint dies, weil Godzilla nach einer Zeit des Friedens aus heiterem Himmel eine Apex-Cybernetics-Einrichtung in Pensacola angegriffen und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat. Bei der Mission in die sagenumwobene Heimat der Riesenkreaturen soll ausgerechnet King Kong den Reiseführer spielen.
Jia, die Affenflüsterin
Unterdessen sind der in der zerstörten Anlage arbeitende Hobbypodcaster Bernie Hayes (Brian Tyree Henry), Madison Russell (Millie Bobby Brown), die Tochter der Monarch-Führungskraft Mark Russell (Kyle Chandler), und ihr bester Kumpel Josh Valentine (Julian Dennison) einer Verschwörung bei Apex Cybernetics auf der Spur, die sie irgendwann nach Hongkong führt. Plump und lieblos wirken diese Abschnitte des Films gleich in mehrfacher Hinsicht. Hayes ist zwar für ein paar lockere Sprüche gut, darf aber aus der arg klischeehaften Rolle des paranoiden, hyperaktiven Konspirationspropheten nie ausbrechen.
Joshs Beteiligung an den Recherchen wiederum lässt sich eigentlich nur damit erklären, dass Eric Pearson und Max Borenstein auf Biegen und Brechen einen lustigen Sidekick in ihr Drehbuch einbauen wollten. Wichtige Beiträge während der Suche leistet er jedenfalls nicht. Über die Nachforschungen, die sich auf einem Kalle-Blomquist-Niveau bewegen, muss man immer wieder lauthals lachen, weil dem Trio fast alle Erkenntnisse in den Schoß fallen. Wie ungehindert Bernie, Madison und Josh in strenggeheimen Apex-Cybernetics-Laboren herumspazieren dürfen, erstaunt allemal.