DKDL 160x600 Wide Skyscraper Dis Kinoservice JETZT TS

 
nflix news

youtube1mobile1

Kritik: Spider-Man: Across the Spider-Verse

sub kritik
 
Autor: Christopher Diekhaus
 
Unverhofft kommt oft: Der Biss einer radioaktiven Spinne verlieh dem eigentlich stinknormalen Teenager Miles Morales in „Spider-Man: A New Universe“ ungewöhnliche Kräfte und machte ihn über Nacht zum Superhelden. Bei seiner Rückkehr auf die große Leinwand erwartet uns abermals ein Feuerwerk an visuellen Ideen.
 
Multiversum in Gefahr
 
2011 tauchte im Universum der Marvel-Comics erstmals die Figur der Spider-Man-Variante Miles Morales auf. Ein Jugendlicher mit afroamerikanischen und puerto-ricanischen Wurzeln, der völlig unerwartet in den Besitz übermenschlicher Fähigkeiten gelangt. Herumschlagen muss er sich plötzlich nicht nur mit typischen Teenagerproblemen, sondern auch mit einer Verantwortung, die ihm zunächst gewaltiges Unbehagen bereitet. 2018 eroberte eben dieser junge Superheld im Animationsstreifen „Spider-Man: A New Universe“ die Kinosäle und trat einen veritablen Siegeszug an. Ausgezeichnet wurde der an den Kassen erfolgreiche und wegen seiner kreativen Optik von der Kritik gefeierte Film unter anderem mit einem Oscar.
 
In seinem ersten eigenen Abenteuer lernte Miles diverse Spider-Man-Varianten kennen, die aus anderen parallel existierenden Dimensionen in seine New Yorker Realität katapultiert worden waren. Am Ende konnte er die Bedrohung durch den Bösewicht Wilson Fisk alias Kingpin abwenden und sorgte dafür, dass die unterschiedlichen Superhelden wieder in ihre Welten zurückkehren konnten. Verabschieden musste er sich auch von seinem Schwarm Gwen Stacy alias Spider-Woman und seinem Mentor, einem leicht derangierten Peter B. Parker alias Spider-Man.
 
 
In „Spider-Man: Across the Spider-Verse“, dem ersten Kapitel einer zweiteiligen Fortsetzung, hat Miles nun alle Hände voll zu tun, seine Einsätze als Teilzeitheld im Spinnenkostüm, sein Familienleben und seine schulischen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen. Papa Jefferson und Mama Rio ahnen freilich nichts von den Spider-Man-Missionen ihres Sohnes, sind aber immer wieder irritiert über seine Unpünktlichkeit und Rastlosigkeit.
 
Nach einer Konfrontation mit dem kriminellen Ex-Wissenschaftler Dr. Jonathan Ohnn alias The Spot begibt sich Miles zusammen mit der überraschend aufgetauchten Gwen auf eine Reise quer durch das von unzähligen Spider-Man-Ausprägungen bewohnte Multiversum, die Gesamtheit aller Dimensionen, die schon bald kollabieren könnte. Bekanntschaft macht der Teenager irgendwann mit Miguel O’Hara alias Spider-Man 2099, der alles andere als gut auf ihn zu sprechen ist.
 
Verrücktes Tempo
 
Was zeichnete „Spider-Man: A New Universe“ am meisten aus? Neben einem irrwitzigen Tempo, spektakulären Actionszenen wohl vor allem der aufregend-beeindruckende visuelle Stil. Auch das mit diversen Gags und Anspielungen auf die Spider-Man-Historie gespickte Sequel wirkt wie ein riesiger, zum Leben erweckter Comicstrip, durch den der Zuschauer mit dem Protagonisten und seinen Gefährten regelrecht geschleudert wird. Gedanken tauchen in kleinen Kästchen auf. Immer wieder sind die Bilder, wie in den Marvel-Vorlagen, gerahmt. Und überhaupt erstrahlt der Film in einer knallbunten, manchen Welten abstrakt haltenden Aufmachung, die den Blick bannt und lenkt. Einige Einstellungen würde man am liebsten anhalten, um sich die vielen kleinen Details und die Kunstfertigkeit der Animationen genauer anzuschauen.
 
01 ©2023 Sony Pictures02 ©2023 Sony Pictures03 ©2023 Sony Pictures04 ©2023 Sony Pictures
 
Den optischen Einfallsreichtum heben die Macher rund um die kreativen Köpfe Phil Lord und Christopher Miller, die beide als Produzenten und Ko-Drehbuchautoren involviert sind, noch einmal auf eine neue Stufe. Ebenfalls gesteigert wird allen Ernstes die Handlungsgeschwindigkeit. Gerade im Mittelteil reiht sich eine atemlose Stuntsequenz an die nächste, worunter allerdings ein wenig die emotionale Reise der Hauptfigur leidet. Ein paar Ruhephasen hätten da sicher nicht geschadet.
 
Ganz in den Bann ziehen kann einen Miles‘ Charakterbogen dann aber im Schlussdrittel. Nach einer schmerzhaften Erkenntnis steht der junge Superheld an einem Scheideweg und findet sich auf einmal in einem spannungsgeladenen Noir-Szenario wieder, wobei das Drehbuch die Tücken des Multiversums geschickt zu nutzen weiß. „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ endet recht unvermittelt – und heizt die Vorfreude auf den für März 2024 angekündigten Nachfolger „Spider-Man: Beyond the Spider-Verse“ definitiv an. Schwer vorstellbar, dass die Verantwortlichen uns damit nicht einen weiteren rasant-staunenswerten Trip servieren.
 
Fazit
 
Comichafte Bilder zum Niederknien und ein furioses Tempo, das man zwischendurch ein wenig drosseln könnte, sind die Markenzeichen dieses animierten Superheldenabenteuers, das erzählerisch vor allem im letzten Akt auftrumpft.
 
 
Unterstütze FantasticMovies.DE: