„Monster Trucks“ kommt mit allerhand Ballast daher. Denn eigentlich sollte die Paramount-Produktion schon im Mai 2015 in die Kinos kommenwurde dann aber dreimal verschoben und startet nun im Januar 2017. Der Grund, der hierfür gegeben wurde, war das ausufernde Maß der Postproduktion, die für den Film nötig war.
Genauer spezifizierte man das nicht, aber da Paramount für das dritte Quartal 2016 ein gewaltiges Profit-Defizit bekannt gab, das auf nicht näher spezifizierte Probleme mit einem Film zurückgeführt wurde, fügten Reporter die Teile zusammen und kamen darauf, dass es sich um „Monster Trucks“ handelt. Das Problem könnte gewesen sein, dass Regisseur Chris Wedge zuvor nur Animationsfilme betreute, was doch noch etwas anderes ist als ein Live-Action-Projekt.
Süße Monster
Tripp möchte eigentlich nichts lieber, als das Kaff zu verlassen, in dem er festsitzt. Aber er hat ja nicht mal ein Auto. Zwar schraubt er an einem Truck herum, der notwendige Motor fehlt aber noch. Doch dann bekommt er etwas weit Besseres. Denn bei Ölbohrungen in der Nähe ist man in mehreren Kilometern Tiefe auf ein Wasservorkommen gestoßen. Darin befinden sich Lebensformen, die noch nie ein Mensch zu Gesicht bekommen hat. Drei werden an die Oberfläche getrieben und zwei von der Ölfirma gefangen genommen. Nun setzt man alles daran, um diese Entdeckung zu verheimlichen.
Doch das dritte oktopusartige Tier nistet sich in Tripps Truck ein, der damit zum wahren Monster Truck wird. Zusammen mit seiner Freundin Meredith will Tripp dem sympathischen Tier nun helfen und zugleich verhindern, dass es in die falschen Hände fällt.
Monster statt Drache
Die Geschichte von „Monster Trucks“ ist eigentlich nichts Besonderes. Junge Helden, die missverstandenen Kreaturen helfen gab es nicht erst mit „E.T. – Der Außerirdische“. Jüngst hat man Ähnliches auch in „Elliot, der Drache“ gesehen. Der Unterschied liegt allenfalls darin, um was für eine Kreatur es sich handelt. Hier hat man Tentakel-Monster, die aber nicht gruselig, sondern sehr sympathisch sind. Wenn sie lachen, wenn sie die Zähne blecken, wenn sie lustige Geräusche machen. Allein das reicht eigentlich schon, um das Herz aufgehen zu lassen. Oder anders gesagt: Hier gibt es viel zu schmunzeln und zu lachen. Aber damit nicht genug. Es ist auch reichlich Action geboten.
Denn das Budget von 125 Millionen Dollar sieht man auf der Leinwand. Nicht nur bei den Monstern selbst, sondern auch der knackigen Action mit den Monster Trucks, die in einem Finale gipfelt, das groß, aber nicht überladen ist. Das zu erreichen, ist durchaus ein Kunststück.
Flotte Monsterrettung
Die Idee ist natürlich reichlich krude. Ein Monster, das sich nicht nur im Motorengehäuse eines Trucks versteckt, sondern diesen mit seinen Tentakeln auch noch antreibt – und das schneller als so manch anderes Auto. Fast könnte man meinen, dies wäre eine Idee, von einer Zeichentrickserie oder etwas Ähnlichem übernommen worden wäre, aber nein, „Monster Trucks“ ist eine originäre Geschichte. Alleine das macht sie in einem Kino-Umfeld, das aus Sequels, Adaptionen und Remakes besteht, schon sehr sympathisch.
Aber vor allem ist „Monster Trucks“ ein großer Spaß, der zwar nicht gerade über filigran gestaltete Charaktere verfügt, aber dafür rasant seine Geschichte erzählt. Zudem sind die Schauspieler nicht nur sympathisch, sondern haben eine gute Chemie miteinander. Der eigentliche Star ist aber ohnehin Creech, die Kreatur, die in Tripps Truck ihr zeitweises Zuhause gefunden hat.
Am Ende gibt es dann ein Action-Crescendo, das der abstrusen Grundidee mehr als nur Rechnung trägt und fulminant die Geschichte zum Ende führt.
Fazit
Sicher, angesichts des Trailers oder aber des Titels wegen mag man nicht unbedingt erpicht darauf sein, „Monster Trucks“ zu sehen, aber wenn man es tut, dann erwartet eine schöne Überraschung.
Denn dieser Streifen macht richtig Spaß. Ein Monsterspaß, sozusagen. Und nicht nur das, wer mit grimassierenden Monstern und herzallerliebsten Geräuschen etwas anfangen kann, der ist hier genau richtig. „Monster Trucks“ ist die Art Familienfilm, die einfach jedem gefällt.