Ernsthaftigkeit schreibt der Film nicht allzu groß. Daran lässt schon die etwas trashige Inszenierung des auslösenden Bodyswitch-Ereignisses keinen Zweifel. Wenn der Butcher Millie mit der im Prolog aus einer Villa gestohlenen, offenbar magischen Waffe traktiert, fühlt man sich kurzzeitig in einen schrabbeligen Ritualhorrorstreifen versetzt. Der Dolch, dessen Historie später bloß angerissen wird, ist nicht mehr als ein austauschbares Werkzeug, das die eigentliche Handlung anschieben soll. Die Fragen, welche Hürden die vertauschten Rollen mit sich bringen und ob Millie den Wechsel umkehren kann, stehen im Vordergrund, obschon der eingebaute Countdown mehrfach aus dem Blickfeld rückt.
Erstaunlich blutig
Vince Vaughn, dessen Killer in der Tradition eher profillos bleibender Meuchler steht, verleiht dem Bösewicht mit seiner imposanten Statur eine bedrohliche Ausstrahlung. Den Zwiespalt zwischen der angsteinflößenden Erscheinung und der weiblichen Persönlichkeit, die nach dem Tausch den Körper lenkt, nutzen Landon und Drehbuchpartner Michael Kennedy („Bordertown“) für diverse Scherze – wobei Vaughn seine Darbietung vielleicht einen Tick zu karikaturenhaft anlegt.
Kathryn Newton, die vorher halbwegs überzeugend das Mauerblümchen gegeben hat, darf als verwandelte, vom Butcher heimgesuchte Millie demonstrieren, dass sie herrlich abschätzig und durchtrieben dreinschauen kann. Nicht nur der Look der gemobbten Schülerin ändert sich auf einmal drastisch. Auch ihr Auftreten ist nun viel selbstbewusster und herausfordernder als früher. Dass sie vor allem ihre früheren Peiniger um die Ecke bringt, dürfte nicht verblüffen. Als kleine Überraschung erweist sich aber sehr wohl, wie blutig, wenngleich betont cartoonesk, es manchmal zur Sache geht. „Happy Deathday“ und dessen Nachfolger sind im Vergleich deutlich gemäßigter.