Nichts an diesem Film ist besonders witzig. Der beste Gag ist noch der Name eines Schiffs. Nichts ist auch nur halbwegs spannend. Die Polizei jagt den Helden, sieht aber schnell, dass er gar nicht der Böse ist. Nichts ist irgendwie originell. Der Held will seine Freundin schützen, bringt sie aber dann doch in Gefahr. Nichts ist raffiniert. Dauernd erklärt man uns die Handlung, obwohl die nun wirklich niemanden überfordern sollte.
Selbst die Besetzung ist mittelmäßig. In meiner Rezension zu „Ambulance“ habe ich Eiza González neulich als „eine dieser wunderschönen Frauen, denen offensichtlich nie jemand widersprechen mag, wenn sie meinen, Schauspielerinnen zu sein“ bezeichnet. In „Morbius“ sehen wir Adria Arjona, die offensichtlich die gleiche Schauspielschule besucht hat.
Tyrese Gibson ist seit vielen Jahren das uninteressanteste Mitglied der „Fast & Furious“-Familie. Ich würde gerne sagen, er spielt hier die Rolle eines FBI-Agenten. Tatsächlich markiert er die Rolle eines FBI-Agenten. Jared Harris („Chernobyl“) spielt eine dieser Rollen, die er in Blockbustern schon einige Male gespielt hat, bloß niemals so langweilig. Seit „Terminator: Genisys“ wurde das Talent von Matt Smith nicht mehr so verschwendet wie hier.
Jared Leto kann großartig spielen, wie in „Dallas Buyers Club“ oder „Lord of War“. Er kann aber auch lächerlich übertreiben, wie in „Suicide Squad“. Vielleicht hat er sich die Kritik an seiner Darstellung des Jokers zu sehr zu Herzen genommen. Jedenfalls zeigt er in „Morbius“, dass er auch langweilig und nichtssagend spielen kann.
Fazit
Noch eine Comic-Verfilmung. Noch eine Origin-Story. Aber diesmal alles noch ein bisschen uninspirierter und einfallsloser als sonst. Diesem Vampir-Superheldenfilm fehlt es einfach an Biss.