Der zehnte Film
Insgesamt gab es seit den 1960er Jahren bereits zehn Animationsfilme, nur zwei entstanden am Computer. Ebenfalls nur zwei haben eine originäre Geschichte. Das erste Mal passierte das 1976 mit ASTERIX EROBERT ROM, nun ist es wieder soweit. Dabei hätte es durchaus noch ein paar Alben gegeben, an denen man sich hätte orientieren können – sowohl aus der klassischen Ära, in der Rene Goscinny noch die Szenarios entwarf, als auch aus späteren Jahren und hier nicht zuletzt den neuen Geschichten, die ohne die Schöpfer von Asterix entstehen. Aber es hat etwas Erfrischendes, eine ganz neue Geschichte zu sehen, weil damit auch Kenner der Materie durchaus mit Überraschungen konfrontiert werden.
Die gibt es bei ASTERIX UND DAS GEHEIMNIS DES ZAUBERTRANKS tatsächlich mehrmals, denn die Regisseure Alexandre Astier und Louis Clichy denken hier über den Tellerrand hinaus. Natürlich gibt es die typischen Running Gags, die man bei dieser Reihe auch erwartet, darunter das mehrmalige Versenken des Piratenschiffs, was bei einem Abenteuer, das an Land spielt, noch kurioser ist. Aber man wagt auch Neues und durchaus Unkonventionelles, was dazu beiträgt, den Film auch für hartgesottene Fans interessant zu machen – zumindest, wenn sie vor ein paar Neuerungen nicht zurückschrecken.
Miraculix und Dämonix
Die Computeranimation ist hervorragend und kann es problemlos mit großen Hollywood-Produktionen aufnehmen. Auch hier spielen die Macher aber mit der Form. Eine der schönsten Sequenzen des Films ist ein Rückblick darauf, wie Miraculix und Dämonix früher waren, als sie noch so etwas wie Freunde waren.
Das ist in grober Form von Zeichentrick gestaltet, aber eher so, als hätte man die Bleistiftzeichnungen eines Comics zum Leben erweckt. Das ist eine sehr schöne Verbeugung vor den Comics.
Mit ASTERIX IM LAND DER GÖTTER kam die Reihe in der Moderne an – wenn man dies so definiert, dass klassischer Zeichentrick im Kino nicht mehr wohlgelitten ist und durch Computeranimation ersetzt wurde. Die ist zumindest genauso liebevoll wie die klassische Erzählform und wird im neuesten Werk ASTERIX UND DAS GEHEIMNIS DES ZAUBERTRANKS noch weiterentwickelt.
Das gilt auch für die Geschichte, die sich nicht auf bereits existierendes Material beruft, sondern ganz eigene und neue Wege gehen kann. Damit einher kommen einige Überraschungen aber auch das Brechen mit Konventionen, während man sich zugleich vor der Tradition verbeugt. Das Ergebnis ist ein toller Unterhaltungsfilm für die ganze Familie.