Wüste, Tiere, ein Buch und Prügel …
Schlimmer als das Drehbuch, an dem Terence Hill mitgeschrieben hat, ist bloß die Regie. Und für die ist der Held meiner Kindheit ganz alleine verantwortlich. Wäre „Mein Name ist Somebody“ ein Fernsehfilm von 1986, … wäre er immer noch sehr mittelmäßig. Aber 2018 im Kino funktionieren die unbeholfene Montage und die altmodische Kameraführung einfach nicht mehr. Die Filmmusik ist furchtbar. Sie klingt nicht bloß furchtbar, sie klingt furchtbar altmodisch und wird furchtbar eingesetzt.
Furchtbar ungeschickt wirken auch die vielen Szenen mit Tieren. Die laufen jedes Mal gleich ab: Irgendwas passiert, Handlung findet statt. Und dann bekommen wir ein Tier gezeigt. Und zwar immer so als hätte das Erscheinen dieses Tiers irgendeine tiefere Bedeutung. Aber das Tier tut dann genau gar nichts macht und erscheint auch für den Rest des Films nie wieder. Ein Wildpferd kreuzt den Weg des Motorradfahrers, der daraufhin umkehrt. Ein Fuchs taucht auf und macht nichts. Ein Stier wird gezeigt, aber nur kurz. Ein Skorpion taucht in zwei Szenen auf. Ein andermal sieht eine Eule zu. Dann flattert ein bunter kleiner Vogel durch die Nacht und die ganze Zeit fragt man sich; und? Was soll das?
Über das Buch, das Thomas in der Wüste lesen soll, erfahren wir praktisch nichts. Selbst in der Wüste beschäftigt sich der Film keine zwei Minuten damit.
Wirklich unangenehm ist eine Szene mit einer Prügelei in einer Bar geraten. Vermutlich war diese als Reminiszenz an alte Erfolge gedacht. Aber die unschuldig dummen Schlägereien aus den vor Jahrzehnten entstandenen Filmen konnte man doch nie wirklich ernst nehmen. Die Prügelei hier wirkt einfach nur unpassend, brutal und vor allem komplett unnötig.
Alter Mann und junge Frau …
Terence Hill war während der 70er und frühen 80er Jahre einer der erfolgreichsten Filmstars Europas. Und obwohl er heute wohl nur noch für seine Prügelkomödien mit oder ohne Bud Spencer bekannt sein dürfte, hat er im Laufe seiner langen Karriere viele verschiedene Filme gemacht. Er hat in österreichischen Heimatfilmen mitgewirkt und mit Luchino Visconti gearbeitet. Er hat in Karl-May-Verfilmungen mitgespielt und durfte in „Die Nibelungen“ den Giselher verkörpern. Später hat er unter eigener Regie den „Don Camillo“ gespielt. In den letzten Jahren arbeitete vor allem für das italienische Fernsehen. Dabei war er nie ein ganz großer Schauspieler, hat aber immer eine gewisse „Wirkung“ gezeigt. In diesem Film wirkt Hill vor allem überfordert.
Veronica Bitto hat bisher nur in drei weiteren Produktionen als Schauspielerin mitgewirkt. Vermutlich hätte auch eine kompetente Darstellerin aus der Rolle der Lucia keine echte Person entstehen lassen können. Dazu ist die Rolle einfach zu schlecht geschrieben. Aber geholfen hat die junge Signorina Bitto dem Film mit ihrer Darstellung nun wirklich nicht.