15 Jahre später treffen sie sich wieder. Narziss ist mittlerweile Abt und wohnt einem Fest des Fürsten bei. Im Schlafgemach der Frau des Fürsten wird Goldmund aufgegriffen, den man verprügelt und in den Kerker wirft. Narziss befreit ihn jedoch und nimmt ihn mit zum Kloster, wo Goldmund ihm erzählt, wie es ihm in den letzten 15 Jahren ergangen ist. Eine Geschichte voller Abenteuer, Leben, Freude, Leid und Liebe – eine Geschichte, die Narziss zweifeln lässt, ob er den richtigen Lebensweg eingeschlagen hat.
Zwei Leben
Über den Titel mag ein modernes Publikum stolpern, dass die Namen komisch sind, gibt aber auch Goldmund zu, als er darüber sinniert, welchen Namen sein Sohn haben könnte. Es ist mehr Goldmunds als Narziss‘ Geschichte, die hier erzählt wird. Narziss ist der Abt, ein Mann, der dafür zu sorgen hat, dass im Kloster die Zeit stillsteht und sich nichts verändert, während Goldmund das Leben mit beiden Händen packen will, auch wenn er weiß, dass es für Freude und Liebe immer auch einen Preis zu zahlen gibt. Ein Preis, den Narziss in der Geborgenheit des Klosters niemals zahlen muss, aber wenn man beider Leben vergleicht, ist man als Zuschauer sehr schnell sicher, welches das bessere war.
Der Film stellt gekonnt zwei Leben gegenüber, Jannis Niewöhner hat als Goldmund aber deutlich mehr zu tun als sein Kollege Sabin Tambrea. Seinen Lebensweg verfolgt man mit Interesse und Mitgefühl und merkt doch, dass man einem Rastlosen zusieht. Goldmund hat einmal die Chance auf echtes Glück, aber sie wird ihm genommen. Ansonsten ist er getrieben davon, die Mutter zu finden, die ihn vor so lange Zeit verlassen hat.