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Kritik: Kung Fu Panda 4

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Autor: Christopher Diekhaus
 
Acht Jahre nach dem dritten Teil der actionreichen Animationsreihe um den Pandabären Po ist der knuddelige Drachenkrieger erneut gefordert. Ihm gegenüber steht dieses Mal ein skrupelloses Chamäleon, das die Kung-Fu-Kräfte Pos früherer Gegner in sich aufsaugen will.
 
Keine Lust auf neue Aufgabe
 
Auch wenn Kung-Fu-Enthusiast Po auf der großen Leinwand letztmals 2016 in Erscheinung trat, mussten seine Fans in der Folgezeit nicht ganz ohne ihren Helden auskommen. Mit „Kung Fu Panda: Die Tatzen des Schicksals“ und „Kung Fu Panda: Der Drachenritter“ starteten 2018 auf Prime Video bzw. 2022 bei Netflix zwei Serienproduktionen, die erneut in die Welt der Filmreihe eintauchten. Dass der etwas tollpatschige Pandabär nun mit einem vierten Abenteuer in die Kinos zurückkehrt, dürfte viele seiner Anhänger besonders erfreuen. Immerhin begann dort im Jahr 2008 seine Reise, die ihn zum mutigen Drachenkrieger aufsteigen ließ.
 
Seine Position als Beschützer im Tal des Friedens füllt er noch immer mit Begeisterung aus und denkt eigentlich nicht daran, irgendetwas in seinem Leben zu verändern. Nachdem er im dritten Teil in der Geisterwelt den Stab der Weisheit von der Schildkröte Oogway erhalten hat, konfrontiert ihn Kung-Fu-Meister Shifu jetzt allerdings mit dessen Verantwortung. Po soll den Rang des spirituellen Führers übernehmen und muss dafür sein aktives Kämpferdasein aufgeben. An ihm liegt es nun, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für seine Rolle zu bestimmen. Leicht gesagt, aber schwer umzusetzen, wenn man sich gar nicht zu Höherem berufen fühlt.
 
 
Wenig verwunderlich drückt sich Po um eine Auswahl und ist froh, als eine neue Mission am Horizont erscheint: Zunächst glaubt er, dass der fiese Schneeleopard Tai Lung, sein Gegner aus dem ersten Film, die Bildfläche wieder betreten hat. Doch dann klärt ihn die diebische Steppenfüchsin Zhen darüber auf, dass es sich in Wahrheit um ein machthungriges Chamäleon handelt, das sich in jede beliebige Kreatur verwandeln kann. Da Zhen genau weiß, wo die Bedrohung zu finden ist, begibt sich Po mit seiner neuen Bekannten auf den Weg in die Metropole Juniper City.
 
Nonstop irre Action-Choreos
 
Handlungstechnisch sollte man vom vierten Kapitel nicht allzu viel erwarten. Den in der deutschen Fassung abermals von Hape Kerkeling gesprochenen Po schickt das Drehbuch aus der Feder Jonathan Aibels, Glenn Bergers und Darren Lemkes auf eine recht geradlinige Reise und stellt ihm eine Schurkin mit typischen Größenwahnproblemen gegenüber, deren Verwandlungsfähigkeiten vor allem für horrorartige Bilder genutzt werden.
 
Charakterentwicklung, der Hinweis auf Pos und Zhens ähnliche Backstorys und die finale Botschaft („Veränderung ist manchmal nötig!“) sind lediglich schmückendes Beiwerk, Pflichtaufgaben, die es braucht, um wenigstens etwas emotionale Bindung zu schaffen. Am berührendsten sind noch die Szenen mit Mr. Ping und Li Shan, den beiden Vätern des Protagonisten, die ihm aus Sorge hinterherreisen.
 
01 ©2024 Universal Pictures03 ©2024 Universal Pictures05 ©2024 Universal Pictures07 ©2024 Universal Pictures
 
Denkt man an den Ursprungsfilm zurück, fällt auf, dass die Macher inzwischen etwas weniger auf Pos Körperfülle abheben. Sein Heißhunger wird zwar auch in „Kung Fu Panda 4“ wiederholt thematisiert. Mit aggressiven Gags über sein Gewicht, die im Original, reihenweise abgefeuert, in unangenehmem Kontrast zu dessen Sei-du-selbst-Message standen, hält sich der neue Teil jedoch zurück. Humor transportiert das vierte Abenteuer verhältnismäßig selten über den Dialog. Meistens sind es krachende Slapstick-Einlagen, die das Publikum zum Lachen bringen sollen. Vor allem Kinder dürften auf diese Form der Unterhaltung anspringen.
 
Während in der Geschichte jegliche Komplexität fehlt, ist sie in den Actionsequenzen zu finden. Mike Mitchell („The Lego Movie 2“) und Koregisseurin Stephanie Stine („She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen“) choreografieren zahlreiche ausgeklügelte Flucht- und Kampfpassagen mit irrem Tempo. Fesselnd sind einige von diesen auch deshalb, weil die Schauplätze, etwa bei einer Jagd durch die Straßen und über die Dächer Juniper Citys, geschickt in die Hatz eingebunden werden.
 
Das Problem an der Sache: „Kung Fu Panda 4“ ist, überspitzt formuliert, ein einziger großer Actionparcours, was dann doch ein wenig ermüdet. Leider neigen heutzutage viele Animationsfilme dazu, ständig Vollgas zu geben, die Figuren einem optischen Dauerexzess unterzuordnen. Ist die Aufmerksamkeit der Kinogänger, besonders von Kindern, wirklich nur noch dann gesichert, wenn permanent tausend Dinge gleichzeitig passieren? Hoffentlich nicht!
 
Fazit
 
Trotz spektakulärer Actioninszenierung und hübsch animierter Wusel-Settings ist der inhaltlich leichtgewichtige Animationsstreifen „Kung Fu Panda 4“ eine Fortsetzung der Marke „Hat die Welt nicht unbedingt gebraucht“.
 
 
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