Bis Jo plötzlich von Ruda (Franka Roche), der Anführerin der Externen entführt wird. Sowie alle bisher gedrehten Aufnahmen auf deren Handy löscht. Und die Situation eskaliert! Ob eventuell der geheimnisvolle Aussteiger, genannt Nichtraucher (Trystan Pütter), der in einem ausrangiertem Eisenbahnwaggon lebt, dazu beitragen kann, dass bald wieder Frieden herrscht?
Mit Träumen kann man fliegen
Was bei dieser Verfilmung ganz besonders positiv auffällt ist, neben der Eingangs bereits erwähnten warmherzigen Story, die Besetzung. Die Kinderdarsteller agieren alle sehr professionell, natürlich und reflektiert. Nichts wurde übertrieben inszeniert. Man vergisst teilweise sogar, dass es sich um Kinder anstelle von Erwachsenen handelt. Mit Dialogen im Sinne der Handlung und nicht, wie oft bei Kinderfilmen, angereichert durch Floskeln oder Klamauk, welche nichts zum Handlungsverlauf beitragen.
Generell schlägt der Film zudem eher leise Töne an. Erzählt in wunderschönen, ruhigen Bildern, sowie einer dramaturgisch dichten Handlung, ohne Längen. In Hellsgards Version geht es dabei vor allem um Werte, Wärme und Träume, die man bis ins Erwachsenenalter beibehalten sollte. Etwas, dass ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt wird. Lediglich eine „Kampfszene“ zwischen den Rivalen am Strand bricht aus diesem Schema etwas aus. Denn diese ist ein klein wenig zu episch und nicht ganz im Sinne des Jugendschutzes geraten.
Perfekte Besetzung
Großer Wert wurde ebenfalls auf die Besetzung des Films gelegt. Dabei darf man sich bei den erwachsenen Darstellern vor allem auf Tom Schilling (u.a. Fabian oder Der Gang vor die Hunde, Werk ohne Autor, TKKG) als Rektor Justus Bökh freuen. Schilling spielt diesen mit seiner gewohnten souveränen, ruhigen Art. Kein anderer hätte diese Rolle derart passend verkörpern können wie er.
An seiner Seite ist Trystan Pütter (u.a. Kudamm 69, JGA), als sein ehemaliger Schulfreund Robert zu sehen. Eigentlich in einer Doppelrolle. Denn Pütter führt ebenfalls als Erzähler durch die Geschichte.
Desweiteren darf Hannah Herzsprung (u.a. Der Brandner Kaspar) als Schuldirektorin Kreuzkamm zeigen, wie schräg sie sein kann. Etwas, das zu übertrieben dargestellt, die feinfühlige Erzählung der Geschichte zunichte gemacht hätte. Ein Spagat, der ihr zum Glück sehr gut gelungen ist.
Jordis Triebel (u.a. Babylon Berlin) hat leider nur zwei sehr kurze Auftritte als Mutter von Marla. Von ihr hätte man zwar sehr gerne mehr gesehen, aber das wäre natürlich in diesem Handlungsrahmen nicht möglich gewesen.