Darin lässt Hughes die Steinzeitmenschen in einer erfundenen vorgeschichtlichen Sprache sprechen. Jeder Filmfan muss selbst entscheiden, ob das nötig war. Jean-Jaques Annaud wendete für sein Frühwerk „Am Anfang war das Feuer“ einen ähnlichen Kunstgriff an. Und an diesen Film erinnern sich heute nur noch wenige Filmkenner. Von „Caveman“ mit Ringo Starr ganz zu schweigen …
Auf der Jagd
Am Beginn von „Alpha“ sehen wir die steinzeitliche Jagdgesellschaft auf der Lauer liegen. Eine witzige aber intelligente kleine Szene zeigt uns, wie wichtig den Menschen dieser Zeit die Proteinzufuhr war. Die Jagdszenen hinterlassen beim Betrachter keinen allzu großen Eindruck. Die gezeigten Spezialeffekte sind von guter, aber nicht hervorragender Qualität. Und man muss kein Paläanthropologe sein, um zu erkennen, dass die hier gezeigte Jagdtechnik bei keiner Tierart (ausgestorben oder nicht) funktioniert haben kann.
In einer Rückblende zeigt uns Regisseur Hughes dann einige recht stimmungsvolle Szenen des Zusammenlebens der Steinzeitmenschen. Diese sind recht ansprechend und sehr berührend gestaltet. Und so wirkt der Schmerz noch stärker, den der Vater wegen des Verlustes seines Sohnes spürt. Der Eindruck von Kedas Überlebenskampf vor dem Zusammentreffen mit Alpha wird wieder von einigen Kleinigkeiten getrübt, die keinen rechten Sinn ergeben.
Der Hund blieb mir im Sturme treu, …
Diese Kleinigkeiten sind aber schnell vergessen, sobald Keda und Alpha einander begegnen. Es gibt Filme, die man sich wegen der Gewaltdarstellungen darin nicht zusammen mit Kindern oder anderen zartbesaiteten Gemütern ansehen darf. Andere Filme sollte man wegen der Sexszenen nicht zusammen mit Kindern anschauen. Dieser Film aber sollte aus ganz anderen Gründen nur von Erwachsenen gesehen werden. Wer seine Kinder nämlich in eine Vorstellung von „Alpha“ mitnimmt, darf sich anschließend nicht wundern, wenn die Bälger erst wieder zu quengeln aufhören, wenn man einen Wolfshund daheim auf dem Sofa liegen hat.