Die neueste Verfilmung eines Romans von Rita Falk zeigt wieder regionale, nationale und sexistische Vorurteile und Szenen, in denen viel ungesunde fett- und kohlehydratreiche Nahrung aufgenommen wird. Der Film bietet also alles, was die Fans lieben. Aber bietet er auch etwas für Zuschauer, die sich dem Reiz der Buchserie bisher entziehen konnten?
„München kann mich am Arsch lecken“
Dorfpolizist Franz Eberhofer hat es schwer. Dauerfreundin Susi will, dass sich die gemeinsame Beziehung weiter entwickelt. Das ist schlimm. Dann wird er noch nach München versetzt. Das ist noch schlimmer. Und so muss der Mittvierziger bei Papa und Oma ausziehen. Das ist am schlimmsten. Irgendwann wird eine Leiche gefunden. Das ist wieder halb so schlimm.
Regionalkrimis verhalten sich zu echten Krimis, wie Regionalpolitik zu echter Politik. Menschen mit geringer Begabung schaffen eine Version des überregionalen Vorbilds, die man nur interessant finden kann, wenn man Interesse an der jeweiligen Region hat. Daher ist es auch unergiebig, die Krimihandlung von „Sauerkrautkoma“ nachzuerzählen. Wollte man nämlich mehr als drei Sätze darüber schreiben, müsste man unweigerlich die Aufklärung verraten. Aber dass die Krimihandlung nebensächlich sein würde, war zu erwarten. Nicht zu erwarten war aber, wie nebensächlich in diesem Film das Opfer behandelt wird. Nicht nur die Filmfiguren verschwenden keinen Gedanken an das Leben und den gewaltsamen Tod eines jungen Mädchens. Auch den Filmemachern war das Schicksal des Opfers sowohl vor als auch nach dem Mord offensichtlich komplett gleichgültig. In „Immer Ärger mit Bernie“ wird der Leiche mehr Respekt bezeugt als in diesem Film.