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Kritik: Der Super Mario Bros. Film

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Autor: Max Wrede
 
Als die Heimcomputer Anfang der achtziger Jahre die breite Masse eroberten, zählten die Brüder Mario und Luigi zu den legendären Figuren aus den ersten Computerspielen.
 
Und sind wohl deshalb neben Donkey Kong und den Great Giana Sisters bei einer ganzen Generation zum Kult geworden. Kein Wunder also, dass Universal Pictures im Zuge der Retro-Mania mit einem neuen Animationsfilm noch einmal an diese Erfolge anknüpfen möchte. Aber geht diese Rechnung tatsächlich auf?
 
Power is everything!
 
Bei unterirdischen Reparaturarbeiten an einer Wasserleitung werden die Brooklyner Klempner Mario und Luigi plötzlich in eine geheimnisvolle Röhre gesaugt und landen daraufhin in einer magischen neuen Welt. Als die Brüder dort getrennt werden, begibt Mario sich auf eine gigantische Reise, um Luigi zu finden.
 
Mit der Unterstützung des Pilz-Königreichbewohners Toad und dank eines Trainings von Prinzessin Peach, der willensstarken Herrscherin des Pilz-Königreiches, entdeckt Mario dabei ungeahnte Kräfte in sich. Etwas, dass nicht unwichtig ist. Denn Bösewicht Bowser hat es nicht nur auf die Prinzessin abgesehen, sondern auch seinen Bruder Luigi gefangen genommen.
 
 
Background is knowledge!
 
Bevor ich auf die Eigenheiten des Kinofilms eingehe, ein paar Hintergrundinformationen zur Figur selbst: Entwickelt wurde Mario bereits 1983 von Shigeru Miyamoto and Gunpei Yokoi von Nintendo. Damals noch Hersteller von Spielautomaten. Und in Spielhallen sollte Mario in entsprechenden Arcade-Games zunächst auch seine Abenteuer erleben dürfen. Doch weil Heimcomputer sich zu der Zeit langsam zur Massenware entwickelten, beschloss man schon bald, die Games dafür ebenfalls zu portieren. Mit großem Erfolg!
 
Denn vor allem auf dem Commodore C64, Amstrad CPC und den Atari-Computern liebten die Kids den liebenswerten Helden in den knallbunten Welten. Auch wenn diese zunächst auf den Bildschirmen aufgrund der damaligen limitierten Hardwareleistungen dieser Systeme nur sehr rudimentär daherkamen. Erst später entfalteten die Spiele dank leistungsfähigerer PCs und Konsolen ihre volle Pracht. Den Fans war hingegen nur eines wichtig: Der Spielspaß.
 
Und weil derzeit ein regelrechter Kult um alles was Retro ist herrscht, dachte man sich wohl bei Universal daraus erneut einen Kinofilm zu machen. Einen ersten Versuch dessen Abenteuer auf die Leinwand zu bringen gab es nämlich bereits 1993 als Realverfilmung. Mit Bob Hoskins (u.a. FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT) und John Leguizamo in den Hauptrollen. Nur eben diesmal farbenprächtig, so wie man sich Mario Bros., sowie dessen Welten vorstellt. Mit keinem geringeren als dem Produktionsstudio Illuminati als Partner. Jener Animations-Schmiede, welches bereits mit den MINIONS und ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH – Reihe in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert hat.
 
Bis auf die neueren Sequels dieses Franchise. Denn die kamen beim Publikum mangels Ideen nicht mehr ganz so gut an. Und dort reiht sich leider auch die Neuverfilmung von MARIO BROS. ein.
 
01 ©2023 Universal Pictures02 ©2023 Universal Pictures03 ©2023 Universal Pictures04 ©2023 Universal Pictures
 
Bunt, Schrill und rasant!
 
Aber der Reihe nach. Inszeniert wurde DER SUPER MARIO BROS. FILM von Aaron Horvath und Michael Jelenic (Teen Titans Go! To the Movies) nach einem Drehbuch von Matthew Fogel (The LEGO Movie 2, Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss). Ein Kreativteam, dass wirklich penibel versucht hat, den Flair der Videospiele auf die Leinwand zu übertragen. Etwas, das ihnen absolut gelungen ist. Punkten kann der Film nämlich in jedem Fall mit seinen Animationen.
 
Denn die sind nicht nur farbenprächtig, sondern bestechen vor allem durch ihren Detailreichtum. Kenner der Games werden sofort alle Parallelen wiedererkennen. Und dürfen sich außerdem auf Gastauftritte von Figuren aus anderen Arcade-Hits freuen. Wie beispielsweise Donkey und Diddy Kong. Vor allem der Zweikampf zwischen Mario und Donkey Kong in der Arena ist dabei als absolutes Highlight anzusehen. Untermalt natürlich von Klängen aus den Achtzigern.
 
Allerdings liegt darin das große Problem des Films. Wer sich nie mit den Spielen oder Figuren auseinandergesetzt hat, wird mit dem Spektakel nichts anfangen können. Erklärt werden die Zusammenhänge oder Herkunft der Charakter, bis auf die der Mario Bros, nämlich nicht. Zudem besteht deren neues Leinwandabenteuer größtenteils lediglich aus einer Aneinanderreihung eben solcher Bezugsszenen aus den Videospielen. Eingerahmt von einer simplen Story ohne Tiefgang mit platten Dialogen.
 
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Auch halten sich wirklich witzige Situationen in Grenzen. Lediglich bei einigen Szenen hat man versucht an die MINIONS und deren Gag-Konzept anzuknüpfen, sowie Charaktere wie beispielsweise Bösewicht Bowser mit einer originellen Idee interessant zu gestalten. Allerdings hat es Drehbuchautor Matthew Fogel nicht geschafft, solche Ansätze für seine gesamte Story zu nutzen.
 
Ein weiteres mal punkten kann der Film lediglich in der englischen Originalfassung. Denn bei  dieser darf man sich zumindest auf die Stimmen von Chris Pratt (u.a. GUARDIANS OF THE GALAXY, JURASSIC PARK), Jack Black (u.a. GÄNSEHAUT), Seth Rogen (u.a. DIE FABELMANS) und Anya Taylor-Joy (u.a. AMSTERDAM, THE NORTHMAN) freuen.
 
Im Grund ist dieser Film aber nur eines: Ein neunzig minütiges Nonstop-Arcade-Game.
 
Fazit
 
DER SUPER MARIO BROS. kommt zwar bunt, schrill und animationstechnisch auf dem neuesten Stand daher, zielt aber vor allem auf Hardcore-Fans der gleichnamigen Videospiele ab. Ein Publikum jenseits dieser Welten wird sich mit diesem Film eher schwertun.
 
 
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