***Pitch Perfect 2***

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Autor: Jonas Sticherling
 
Die Barden Bellas melden sich mit einem Knall zurück. Die chaotische A-Capella-Truppe um Anna Kendrick, Rebel Wilson und Neuzugang Hailee Steinfeld singt sich wieder mit ihrem unverwechselbaren Sound durch diverse Wettbewerbe und stolpert von einer urkomischen Situation in die nächste. Bei „Pitch Perfect 2“ hat außerdem erstmals Schauspielerin Elizabeth Banks auf dem Regiestuhl Platzgenommen.
 
Nach ihrem Sieg in den amerikanischen Meisterschaften sieht es für die Bellas mehr als rosig aus. Als Team sind sie zusammengewachsen und haben enge Freundschaften geknüpft, in ihrer Hochschule haben Sie endlich ihren Platz als beste A-Capella-Band verdient und zu guter Letzt steht eine Tour durch die Vereinigten Staaten an. Auch Hauptcharakter Beca hat ihre Schüchternheit abgelegt, ihr Glück mit ihrem Freund Jesse gefunden und ihre Karriere als Musikproduzentin beginnt gerade durchzustarten.
 
So scheint es zumindest bis auch die Bellas erkennen müssen, dass ein Titel in einem nationalen Wettbewerb sie nicht unangreifbar macht. Denn nach einem peinlichen Auftritt der zur Lachnummer der Nation wird, wird den Bellas „Stubenarrest“ erteilt. Ihre Tournee wird ihnen abgesagt und stattdessen die deutsche A-Capella-Sensation „Das Sound Machine“ gebucht. Auch Beca sieht sich in ihrem Job eher als Praktikantin zum Kaffeeholen abgestellt und verbringt mehr Zeit zwischen Papierstapeln als im Tonstudio neben dem erfolgreichen Musikproduzenten, der eigentlich ihr Mentor sein sollte.
 
Doch die Bellas wären nicht die Bellas, wenn sie sich sofort unterkriegen lassen würden und verstärkt durch Neuzugang Emily brechen die Bellas auf ihre Ehre, ihre Titel und ihren Sound wiederzufinden. Das Ziel um diese Dinge zu erreichen ist die Weltmeisterschaft, die noch nie ein amerikanisches Team gewonnen hat, auch wenn auf dem Weg dorthin einige Hindernisse gemeistert werden wollen.
 
 
Pitch Perfect war eine Überraschung! Mit einem verhältnismäßig kleinem Budget und noch weniger Werbung entwickelte sich der Film bald zum Hitfilm. So überraschend der Erfolg des ersten Teils war, so wenig überraschend war es, dass eine Fortsetzung angekündigt wurde, noch während der erste im Kino lief.
 
Die Taktik der Studios, alles was einmal funktioniert als Franchise auszuschlachten, die bisher meist zu Enttäuschungen führte, funktioniert in „Pitch Perfect 2“ überraschenderweise. Der Film beeindruckt wieder mit einem unglaublichen Sound und besonders die großen Konzerte, in denen sich die verschiedenen Bands ein „A-Capella-Battle“ liefern, überzeugen sehr. Die gewählten Lieder und die gemachten Veränderungen lassen die Lieder beeindruckend und zugleich originell wirken.
 
Der Spaßfaktor wurde ebenfalls noch weiter hochgeschraubt. Auch wenn die Anzahl an Witzen unter der Gürtellinie exponentiell erhöht wurde, werden auch Zuschauer jenseits der Pubertät großen Spaß haben. So kommt man zwischen den fesselnden Konzertpassagen aus dem Lachen oder zumindest dem Kichern nicht raus. Sei es durch die genial komischen Improvisationen von Rebel Wilson als „Fat Amy“ oder Fremdschäm-momente von Beca. Allerdings werden die oft gut gesetzten Wortwitze wohl vermutlich der deutschen Synchro zum Opfer fallen.
 
Hier deshalb der Tipp für alle Fans: Versuchen eine Originalton-vorführung zu finden oder auf Deutsch anschauen und lachen und beim erneuten Schauen mit der DVD neue Witze in Englisch entdecken.
 
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Ein Publikums-Highlight stellen wieder die Auftritte des Kommentatoren-Duos Gail und John dar, gespielt von Elizabeth Banks und John Michael Higgins, die mit ihren versucht sachlichen Analysen und ihren Sprüchen den Saal zum Lachen bringen werden.
 
Elizabeth Banks nahm im zweiten Teil auch auf dem Regie-Stuhl Platz und gab somit ihr Debüt hinter der Kamera. Dabei überrascht vor allem ihr guter Blick für die visuelle Umsetzung des Stoffes, sowie die guten menschlichen Momente im Film.
 
Sicherlich hat ihr dabei auch das solide Drehbuch als Fundament und auch der gute Cast geholfen. Dennoch ist ihr die Umsetzung mehr als gelungenen. Denn "Pitch Perfect 2"  ist noch lustiger und die Musik noch besser. Die Entscheidung neben der Rolle Beca, herrlich komisch gespielt von Anna Kendrick, eine neue Hauptrolle mit Neuzugang Emily zu schaffen, funktioniert dabei überraschend gut. Der Fokus wird dabei mehr von Beca auf die Gruppe als Ganzes gelenkt.
 
Zu „Pitch Perfect 2“ gibt es abschließend nicht vielmehr zu sagen, als ein klares Ja. Für Fans von (College-) Komödien und Musikfilmen ist der Film ein wahrer Hochgenuss. Für den normalen Kinogänger ist "Pitch Perfect 2" eine gute Empfehlung, bei dem das Kinoticket in jedem Fall sein Geld wert ist.