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Kritik: Neue Geschichten vom Pumuckl

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Autor: Peter Osteried
 
Schon die Titelsequenz weckt wohlige Erinnerungen, denn wie Pumuckl über die Dächer Münchens springt, ist genauso gestaltet, wie in der Fernsehserie von 1982. NEUE GESCHICHTEN VOM PUMUCKL ist die direkte Fortsetzung dieser klassischen Serie, in der einst Gustl Bayrhammer Meister Eder spielte und Hans Clarin seine Stimme dem Kobold lieh – im Kino ist nun auch wieder Clarin zu hören.
 
Der neue Meister Eder
 
Florian Eder und seine Schwester wollen die alte Werkstatt ihres Onkels Franz eigentlich verkaufen, aber irgendwas hindert den jungen Mann daran. Denn er merkt, dass in der Werkstatt nicht alles mit rechten Dingen zugeht, wirft einen Schlegel und stößt einen Eimer Leim um – an dem just der Kobold Pumuckl kleben bleibt und sichtbar wird. Florian Eder übernimmt schließlich die Werkstatt seines alten Onkels, worüber Pumuckl schon sehr froh ist.
 
In den weiteren Geschichten fragt sich Pumuckl, wann der alte Meister Eder wieder zurückkommt, und er treibt mit einigen Kindern und einem etwas steifen Nachbarn Schabernack.
 
 
Schöne Fortsetzung
 
Die Serie wurde für RTL+ produziert und wird dort auch im Dezember 2023 debütieren. Zuvor gibt es drei Folgen der Serie aber als einen Film im Kino zu bestaunen. Die Entscheidung dafür kam wohl zustande, weil die von Marcus H. Rosenmüller inszenierten Folgen hervorragend sind. Deshalb sind ersten drei davon tatsächlich im Kino gut aufgehoben. Eine durchgehende Handlung gibt es dabei nicht, aber einen roten Faden. Nämlich wie der junge Eder und der Kobold sich nach und nach richtig kennen lernen.
 
NEUE GESCHICHTEN VOM PUMUCKL ist jedenfalls eine Verbeugung vor der Originalserie. Nicht nur, weil der Pumuckl diesmal wieder wie damals aussieht, sowie die alte Werkstatt wirkt, als wären keine 40 Jahre vergangen, sondern auch, weil dafür mit Ilse Neubauer eine Veteranin der alten Serie gewonnen werden konnte. Sie spielt die Hausmeisterin Stürzlinger, so wie sie das vor vier Jahrzehnten schon tat.
 
01 ©2023 Constantin Film02 ©2023 Constantin Film03 ©2023 Constantin Film04 ©2023 Constantin Film
 
Die Animation des Kobolds ist wie eh und je, also klassisch gezeichnet. Das wirkt etwas aus der Zeit gefallen, hat aber seinen Charme. Insbesondere, wenn der "neue" Meister Eder, Florian Brückner, mit dem Kobold interagiert und ihn in der Hand hält. Aber auch an Gustl Bayrhammer erinnert die Neuauflage. In der Folge „Der alte Eder“ sieht man ein Bild von ihm und es gibt einen Besuch an seinem Grab.
 
Hier entwickelt NEUE GESCHICHTEN VOM PUMUCKL eine gewisse Ernsthaftigkeit. Denn Pumuckl versteht nicht, dass man aus dem Tod nicht zurückkehren kann. Es ist erfrischend, dass eine auf Kinder abzielende Geschichte auch den Mut zu derartiger Thematik hat, weil damit den jungen Zuschauer:innen gezeigt wird, wie man mit Verlusten umgehen sollte.
 
Zwei Stimmen für Pumuckl
 
Besonders beeindruckend ist zudem Hans Clarin erneut als Pumuckl zu hören. Der bereits 2005 gestorbene Schauspieler war damals als roter Kobold perfekt – und ist jetzt dank moderner Technik wieder da. Obwohl eigentlich der bayerische Comedian Maximilian Schafroth den Text des Kobolds eingesprochen hat. Aber mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wurde dieses stimmliche Schauspiel mit Mustern von Hans Clarins Stimme kombiniert. Dafür hatte das Filmteam bei Clarins Witwe angefragt, welche dem Vorhaben zugestimmt hat.
 
Das Ergebnis ist imposant. Man merkt nicht, dass es nicht der echte Hans Clarin ist, der hier aktiv wurde. Das ist im Sinne der Kontinuität natürlich hervorragend, wirft aber auch Fragen auf - danach beispielsweise, ob die Technik nicht letzten Endes aktuellen Schauspielern die Chance vereitelt, sich selbst auf etablierten Stimmrollen einen Namen zu machen. Bei der Ausstrahlung bei RTL+ wird der Zuschauer jedenfalls die Wahl haben: Man kann dann nämöich Pumuckl mit Clarins oder mit Schafroths Stimme hören.
 
Fazit
 
NEUE GESCHICHTEN VOM PUMUCKL ist eine wundervolle Produktion, die den Geist der alten Serie atmet und zugleich eine würdevolle und schöne Fortsetzung, mit der die Kinder von einst der Werkstatt vom Meister Eder einen Besuch abstatten und den eigenen Nachwuchs mit dem Pumuckl vertraut machen können.
 
 
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