„Family“ means, no one gets left behind
Auch der Look des Experiments 626, im weiteren Verlauf des Films „Stitch“ genannt, entspricht dem des Vorgängers. Die digitalen Komponenten des Films, wie die verschiedenen Aliens und Raumschiffe wirken extrem überzeugend und trotzdem fantastisch. Und vor allem Stitch wirkt auf uns wieder gleichzeitig wild, schräg und doch einfach liebenswert. Wir nehmen dieses fremde Wesen aus dem All recht bald als vollwertigen Charakter wahr und schließen es schnell ins Herz.
Mit einem so überzeugenden digitalen Protagonisten im Zentrum des Films muss natürlich die menschliche Besetzung auch überzeugen können. Und das kann sie durchaus. Es gibt ein nettes Wiedersehen mit Tia Carrere („Wayne’s World“), der Stimme von Lilos älterer Schwester Nani im Original, in einer für diese Version neu hinzugefügten Rolle. Das gleiche gilt für Amy Hill („50 erste Dates“), die 2002 einer Obstverkäuferin ihre Stimme geliehen hatte. Und selbst Jason Scott Lee hat wieder einen kleinen Auftritt.
Unklar ist, warum man Ving Rhames nicht wieder als Regierungsagenten Cobra Bubbles besetzt hat. Sein Nachfolger Courtney B. Vance bleibt vergleichsweise farblos in dieser Rolle, die einfach nach viel mehr Wirkung verlangt. Hannah Waddingham hat sich jahrelang auf der Bühne und in Nebenrollen (Factory Woman No. 2 in „Les Miserables“) abrackern dürfen, bevor der Durchbruch mit „Ted Lasso“ kam. Seither ist sie gut im Geschäft. Nachdem sie 2024 in drei verschiedenen Produktionen zu sehen war (u.a. „Fall Guy“) wird sie dieses Jahr in mindestens vier verschiedenen Projekten zu sehen sein. Hier ist sie als Stimme der außerirdischen Ratspräsidentin zu hören. Apropos Stimme, die Stimme von „Stitch“ stammt wieder von Chris Sanders, dem Regisseur des Originals von 2002.
Zach Galifianakis („Hangover“) und Billy Magnussen („Game Night”, “No Time To Die”) sind in ihren Rollen als verrückter Wissenschaftler und bemühter außeririscher Beamter nicht nur zu hören. In dieser Version ermöglicht es die extraterrestrische Technik den beiden Aliens, menschliche Gestalt anzunehmen. Das sorgt für einige ganz nette zusätzliche Gags.
Eine junge, unverbrauchte Darstellerin namens Sydney Agudong ist in der Rolle von Lilos älterer Schwester zu sehen. Sie überzeugt ebenso in dramatischen wie in witzigen Szenen. Sie vermittelt die Liebe, die ihre Figur für ihre kleine Schwester empfindet ebenso wie die Sorgen, die ihr diese bereitet. Eine zauberhafte junge Dame namens Maia Kealoha brilliert als Lilo und spielt sich in unser Herz hinein. Vielleicht gehören diese Darstellungen zu den wichtigsten Gründen, warum ich mir keine Notizen gemacht habe und einfach nur den Film erleben wollte. Hier waren keine Notizen nötig.