Hier stimmt nichts
Nach MORBIUS und MADAME WEB überrascht es nicht, dass man es bei Sony auch bei KRAVEN THE HUNTER nicht so genau mit der Vorlage nimmt. Hier verpasst man dem Jäger gleich mal Superkräfte – schnell und agil wie die Tiere des Dschungels –, die dafür nötige Erklärung ist jedoch keine, sondern hanebüchener Schwachsinn. Damit endet es aber nicht. Rhino war in den Comics eher der tumbe Lakai, nun ist er ein Gangsterboss. Und selbst bei obskuren Figuren wie dem Foreigner macht Sony sein eigenes Ding. Das illustriert das Schlechteste dessen, was eine Comic-Adaption sein kann: Eine Grundidee nehmen und dann was ganz Eigenes draus machen, ohne dem Kern der Vorlage gerecht zu werden.
In den Comics ist Kraven ein Spider-Man-Schurke, im Film muss er ein Anti-Held sein. Schön und gut, kann man machen, es ist der Spannung aber überhaupt nicht zuträglich, wenn der „Anti-Held“ derart stark und agil ist, dass ihm nie etwas passiert. Keine Verletzung, kein Rückschlag, einfach nichts – dieser Kraven ist eigentlich omnipotenter als Superman und unverwundbarer als Wolverine.
CGI aus der Hölle
Egal, ob der Löwe, eine sibirische Raubkatze oder eine Herde von Büffeln – die CGI-Tiere sehen wirklich erbärmlich aus. Wie es anders geht, zeigt gerade auch MUFASA. Aber: Selbst, wenn das Budget bei KRAVEN THE HUNTER niedriger war, dürften die Effekte nicht so übel sein. Es gibt Filme von vor zehn oder zwanzig Jahren, die bessere CGI-Tiere hinbekommen haben!