Christopher Landon, der schon in den Zeitschleifen-Slashern „Happy Deathday“ (2017) und „Happy Deathday 2U“ (2019) sowie im Körpertausch-Thriller „Freaky“ (2020) seine Vorliebe für verspielt-saftige Spannungskost unter Beweis stellte, tobt sich auch in „Drop - Tödliches Date“ lustvoll aus. Die Logik ist dabei zweitrangig. Servieren möchte er dem Zuschauer kurzweiligen Nervenkitzel in poppigem Gewand.
Meghann Fahy überzeugt
Positiv festhalten muss man zunächst einmal, dass der Film, der nur am Anfang und am Ende nicht in dem schmucken Restaurant spielt, aus der zentralen Location einiges herausholt. Das von Jillian Jacobs und Christopher Roach verfasste Drehbuch schlägt ständig Haken, stellt die in die Enge getriebene Protagonistin vor immer neue Herausforderungen und lässt sie gleichzeitig fieberhaft nach Auswegen aus der Misere suchen. Violet ergibt sich nicht ihrem Schicksal, versucht, das Ruder herumzureißen, und geht dabei gar nicht so ungeschickt vor. Manche Manöver scheitern jedoch, weil der Absender der ominösen Nachrichten sie offenbar ständig im Blick hat.
Dass der Täter einer der Anwesenden sein muss, verleiht dem Geschehen einen gewissen Reiz – auch wenn manche falsche Fährten wohl etwas zu naheliegend sind. Ein Pluspunkt ist zweifelsohne Hauptdarstellerin Meghann Fahy, die für ihre Performance in der zweiten Staffel der Anthologieserie „The White Lotus“ viel Anerkennung erhalten hat. Violets Panik, ihr erratisches Verhalten angesichts der Gefahr, die sie sich nicht anmerken lassen darf, bringt sie glaubhaft rüber. Da man sich selbst gut in ihre Position hineinversetzen kann, fühlt man mit ihr und wünscht ihr, eine Lösung für das Dilemma zu finden.
Nicht ganz ernst zu nehmen ist die thematische Grundierung des Films, der vorgibt, etwas Wichtiges über häusliche Gewalt und deren Folgen zu sagen zu haben. Tatsächlich nutzen Landon und seine Autoren dieses leider alltägliche Phänomen aber bloß als erzählerisches Werkzeug, das bestimmte Aspekte im gegen Violet gerichteten Bedrohungsszenario plausibler machen soll. Um es klar zu formulieren: „Drop - Tödliches Date“ ist ein Reißer, kein Thriller, der realen Schrecken wirklich problematisieren will.