Wie’s halt so ist im Knast
Das Problem des Films: Es mag so sein, dass das Leben im Gefängnis so ist, wie es hier dargestellt wird. Mit Gewalt, Vergewaltigungen, Gruppenbildung, Angst und Schrecken. Aber: Das wirkt alles wie aus der Klischeekiste. Sieht man sich den Film an, hat man das Gefühl, dass hier aus Dutzenden amerikanischen Gefängnisfilmen abgekupfert wurde. Nichts, aber auch wirklich gar nichts kommt mit einem Gefühl von Echtheit daher. Vielmehr stellt sich das Feeling eines Best-ofs ein.
Was gut ist: Die Schauspieler. Sie sind durch die Bank hervorragend, allesamt zwar eher unbekannt, aber in ihren Rollen so überzeugend, dass sie mitreißen. Da ist die Angst der Hauptfigur Alex, aber auch die Aggressivität seines Zellengenossen, der ihm das Leben alles andere als leicht macht. Dennoch: Die Schauspieler können nur im Rahmen dessen agieren, was die Klischees zulassen. Es bleibt darum immer das Gefühl, dass hier mehr drin gewesen wäre, aber Drehbuch und Regie letztlich gescheitert sind.
Die Kamera ist dafür sehr schön geführt, auch die Farbkomposition überzeugt. Denn beides zusammen schafft es immer wieder, ein bedrückendes Gefühl zu erschaffen. Wenn das Ziel des Films ist, Leuten davor Angst zu machen, in solchen Anstalten zu landen, dann muss man ihm zumindest attestieren, dass er damit Erfolg hat.