Spannungs- und gruseltechnisch dümpelt das Geschehen trotz eines angemessen schaurigen Settings (spielen soll der Film in den Beelitz-Heilstätten, gedreht wurde jedoch in der einstigen Lungenklinik Grabowsee) lange Zeit eher unspektakulär vor sich hin. Junge Menschen, die durch dunkle Gänge stolpern. Bedeutungsschwangere Hinweise auf die düstere Vergangenheit des Schauplatzes. Streitereien und Gekeife. Schatten, die im Bildhintergrund zu sehen sind. Und gelegentliche, aber nur selten aufregende Schockeffekte. Pate spult das Standardprogramm des Genres ab, ohne dabei besonders einprägsame Ideen aus dem Hut zu zaubern, und treibt die Lust, vollauf mitzufiebern, auf diese Weise nicht gerade in schwindelerregende Höhen.
Richtig packend und ungemütlich wird es erst im letzten Akt, der einen kleinen bösen Twist und einige blutige Gemeinheiten in petto hat. Verglichen mit der ersten Stunde erreicht „Heilstätten“ hier eine beachtliche Intensität und bringt es endlich fertig, den Betrachter etwas zu verstören. Auch wenn der unerwartete Dreh ins Abgründig-Perfide Wirkung zeigt und den Gesamteindruck durchaus aufwertet, bietet Pates Found-Footag-YouTube-Kreuzung unter dem Strich zu wenig, um als starker Genrebeitrag in Erinnerung zu bleiben.
Fazit
Der Versuch, einen nervenaufreibenden Horrorthriller mit brandaktuellen Bezügen zu kreieren, führt bedauerlicherweise zu einem höchst durchschnittlichen Angsttrip.