***Filmtipp***

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Autorin: Marianne Weiland
 
IM KINO: Schweinskopf Al Dente!!
 
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Sie sind wieder da! Franz Eberhofer, Rudi Birkenberger, sein Papa, Susi und natürlich die Oma! Nach „Dampfnudelblues“ und „Winterkartoffelknödel“ dürfen wir uns jetzt auf die dritte Verfilmung der erfolgreichen bayerischen Bestseller-Romanreihe von Rita Falk freuen. Und das mit gewohnt deftigem bayerischem Humor, sowie fast allen erstklassigen Volksschauspielern, die der Freistaat heutzutage zu bieten hat.
 
Angelehnt an die Romanvorlage dreht sich diesmal alles weniger um die Beziehungsprobleme zwischen dem Polizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) und Susi (Lisa Maria Potthoff), sondern um den Küstner (Gregor Bloéb), einem entflohenen Straftäter und Psychophaten.
 
Denn der hat, als ihn Franz´ Vorgesetzter Moratschek (Sigi Zimmerschied) hinter Schloss und Riegel gebracht hat, geschworen Rache zu üben, sobald er sich wieder auf freiem Fuß befindet. Aus diesem Grund hinterlässt er auch gleich nach seiner Flucht in dessen Wohnung einen abgetrennten blutigen Schweinskopf. Vor lauter Angst ruft Moratschek deshalb Franz zu Hilfe und zieht vorübergehend bei ihm und seinem Vater, Eisi Gulp, sowie der Oma, Enzi Fuchs, ein.
 
Jetzt heißt es auf der Hut sein und Moratschek vor dem Küstner beschützen. Und natürlich den Verbrecher wieder hinter Schloss und Riegel bringen.
 
 
 
 
Bayerisch derb und Wiedersehen mit „alten“ Bekannten
 
Bis es allerdings soweit ist dürfen wir uns auf viele überspitzte Gags in typisch bayerischer Tradition und natürlich eine Menge Situationskomik freuen. Besonders erfrischend ist dabei natürlich das Wiedersehen mit den wenigen noch lebenden Volksschauspielern der alten Garde.
 
Allen voran Enzi Fuchs als Oma, die schon zu Beginn des Films im Elektrohandel beim Kauf einer Spiegel-Kommode für ihren Enkel Franz für die ersten Lacher sorgt. Der Enkel wird natürlich erneut von Sebastian Bezzel verkörpert, der sich im dritten Teil der Reihe mit der Oma wieder so manches Wortgefecht liefern darf.
 
Freuen dürfen wir uns aber auch auf den Kabarretisten Sigi Zimmerschied aus Passau, der den grantelnden, aber doch ängstlichen Polizeioberkommissar nahezu perfekt verkörpert. Und im späteren Verlauf des Films sogar seine Tanzkünste zeigen darf, als er zusammen mit Eisi Gulp dem Drogenrausch verfällt.
 
Neben den genannten Darstellern liefert aber vor allem Gregor Bloéb als Küstner eine schauspielerische Glanzleistung ab. Denn er verkörpert den entflohenen Psychopathen derart süffisant, dass es eine wahre Freude ist und die Handlung dadurch entscheident aufwertet.
 
 
 
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Schwache Story und weniger Wortwitz
 
Die eigentliche Geschichte ist nämlich diesmal ziemlich träge geraten. Wirklich witzige Interaktion mit den Charakteren untereinander finden kaum noch statt und wenn dann sind die Dialoge dabei leider weit wenig "spritzig" als bei den ersten beiden Teilen.
 
Zudem fehlen viele Details aus dem Buch komplett. So ist der Dackel Ludwig kein Dackel mehr und dreht auch keine Runden mit dem Herrchen um sich die seine Leberkässemmel zu verdienen. Auch der Leopold, Eberhofers Bruder, spielt bei der Verfilmung eine eher untergeordnete Rolle.
 
An sich kommt der dritte Eberhofer-Leinwand-Krimi generell eher etwas grober "ums Eck" und bietet außer einer Aneinanderreihung von Gags kaum etwas, das die Vorgängerfilme übertreffen könnte. Eingerahmt von der Jagd nach einem Psychopathen, die sich zusammengefasst auch in 30 Minuten hätte erzählen lassen.
 
Lediglich am Ende nimmt "Schweinskopf Al Dente" wieder Fahrt auf. Nämlich dann, als es Franz und seine Kumpels samt Oma nach Italien verschlägt. Und dabei auch die Beziehungsprobleme zwischen ihm und Susi wieder in den Vordergrund rücken.
 
 
 
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Fazit
 
Von den erwähnten Schwächen werden sich die Fans der Buchreihe aber wohl keineswegs stören lassen. Denn bei „Schweinskopf Al Dente“ geht es einzig und allein um bayerisches Kino und seine Stars. Zu denen natürlich auch wieder einige Gastauftritte wie zb. von Matthias Eggersdörfer und Monika Gruber zählen, die garantiert für den gewünschten "Aha" - Effekt sorgen werden.
 
Alle Liebhaber von bayerischen Komödien sollten sich den dritten Teil der Reihe deshalb auf keinen Fall entgehen lassen. Wer dem Dialekt des Freistaats hingegen nicht mächtig ist, wird dem Film und seinem Humor allerdings wenig abgewinnen können.
 
 
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