***Filmtipp***

 bhur tipp
 
Autor: Max Wrede
 
IM KINO: Ben Hur!!
 
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Episch, gefühlvoll und in mitreißenden Bildern präsentiert uns Action-Experte Timur Bekmambetov das Remake eines wahren Filmklassikers. Ein 2-Stündiges Monumentalepos über Liebe, Hass, Verrat und Rache. Aber auch ein Appell an unsere Werte, bei dem sogar Jesus von Nazareth eine Rolle spielt.
 
In den Hauptrollen dürfen diesmal Jack Huston („Spur des Falken“, „Africa Queen“), Toby Kebbell („Planet der Affen“, „Fantastic Four“), Nazanin Boniadi („How I Met Your Mother“), sowie Morgan Freeman („The Dark Knight“) als wohlhabenden Scheich Ilderim glänzen.
 
Wie beim Filmklassiker aus dem Jahr 1959 wird die Geschichte des wohlhabenden Judah Ben Hur (Jack Huston) und seinem Adoptivbruder Messala (Toby Kebell) erzählt. Doch während der eine gutmütig und stets um das Wohl anderer Menschen bemüht ist, plagen den anderen Minderwertigkeitskomplexe und Neid.
 
Deshalb zettelt Mesalla schon bald eine Intrige an, bei der Judah von seiner Familie und seiner großen Liebe Esther (Nazanin Boniadi) getrennt und als Sklave auf eine römische Galeere landet. Immer wieder mit dem Tod konfrontiert, reift in ihm ein alles bestimmender Gedanke: Rache zu nehmen an dem ehemals geliebten Bruder. Nach Jahren der Qual und Verzweiflung schafft es Ben Hur schließlich durch den wohlhabenden Scheich Ilderim zurück nach Jerusalem und stellt sich in einem epochalen Wettkampf gegen Mesalla und das gesamte römische Imperium.

 
 
 
Epischer aber träger Handlungsverlauf…
 
Soweit das Grundgerüst der Geschichte. Doch bevor wir wirklich spektakuläre Bilder zu sehen bekommen, vergeht einige Zeit. Denn in den ersten 60 Minuten werden wir lediglich mit den Konflikten der beiden Brüder und deren Probleme untereinander konfrontiert. Hier wurde zwar der Versuch unternommen, dies möglichst episch wirken zu lassen, scheitert aber an den unendlichen Dialogen und an der Länge insgesamt.
 
Auch fragt man sich hierbei noch, wenn man das Original nicht kennt, wo die Geschichte eigentlich hinführen mag. Lediglich die kurze Begegnung mit Jesus von Nazareth lässt dem Zuschauer erahnen, worin der Sinn des aufkeimenden Konfliktes liegen und wie das Ende aussehen könnte.
 
Die religiöse Komponente spielt beim Remake aber nur eine verschwindend kleine Rolle. Im Gegensatz zum Originalfilm mit Charlton Heston aus dem Jahr 1959. Allerdings war der Film auch um gut 30 Minuten länger.
 
 
 
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Atmosphärisch dichte und bildgewaltige Action
 
Das Tempo des Films ändert sich jedoch schlagartig, als Judah als Sklave zum Arbeitsdienst auf die römische Galeere verfrachtet wird. Denn bei der szenischen Umsetzung dort wurde sowohl bildtechnisch als auch atmosphärisch hervorragende Arbeit geleistet. Visuell ist das sogar so gut gelungen, dass man wirklich das Gefühl hat, mit an den Rudern zu sitzen.
 
Jeder Schweißtropfen und jeder Peitschenhieb überträgt sich bei diesen Szenen auf die Zuschauer und sorgte schon bei der Pressevorführung für eine gefesselte Stimmung bei den anwesenden Journalisten. Doch auch nach dem Aufenthalt auf der Galeere geht es atmosphärisch dicht und bildgewaltig weiter. Denn Judah trifft auf den wohlhabenden Scheich Ilderim, alias Morgan Freeman, der ihn dazu bringt an einem spektakulären Wagenrennen gegen seinen Bruder Mesalla teilzunehmen. Außerdem hat man einen Morgan Freeman mit Rasterlocken bis dato auch noch nicht gesehen.
 
In der Arena erwarten uns dann atemberaubende Bilder, die garantiert jeden in den Bann ziehen werden. Denn neben spektakulären Kameraeinstellungen während des Rennens dürfen wir uns auch auf stunttechnische Höchstleistungen freuen. Schließlich gibt es noch ein episches Happy-End, bei dem dann sogar noch einmal Jesus von Nazareth eine tragende Rolle spielt und für ein paar Wunder sorgen darf.
 
 
 
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Fazit
 
Der Versuch mit "Ben Hur" ein ebenbürtiges Remake des Klassikers auf die Leinwand zu bringen ist Regisseur Timur Bekmambetov leider nur im Ansatz gelungen. Denn das Dilemma ist die viel zu lang geratene Einführung der Hauptfiguren und die sehr melancholische Rahmenhandlung.
 
Hier hätte man um die Hälfte kürzen und dafür mehr den Schwerpunkt auf das viel zu kurz geratene Wagenrennen legen sollen. Denn dabei kann der Film sowohl bildtechnisch als auch atmosphärisch überzeugen. Für einen unterhaltsamen Kinoabend ist das Monumentalepos aber in jedem Fall geeignet.
 
 
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