Kein Wunder, denn der in der Schweiz geborene Filmemacher hat unter anderem an der Columbia University in New York studiert. Bislang allerdings eher bodenständige, ernste Filme inszeniert. Und wohl deshalb den Wiener Burgschauspieler Nicolas Ofczarek für die Hauptrolle besetzt. Ein Glücksgriff, denn der verkörpert den berüchtigten Räuber des Waldes nicht nur mit viel Herzblut, sondern auch mit viel menschlicher Wärme. Als einen Räuber, den man einfach liebhaben muss. Nach Gerd Fröbe und Armin Rohde hätte das Team also niemand besseres dafür finden können.
Sein Spiel ist zudem nie übertrieben. Ofczarek weiss aufgrund seiner langjährigen, renommierten Schauspielarbeit nämlich sehr genau, wann eine zu starke Überhöhung der Figur peinlich werden könnte. Etwas, was in Hinblick auf die Zielgruppe von Vorteil ist, um diese in den Bann zu ziehen, aber nicht zu ängstigen. Und darauf wurde im übrigen während des gesamten Films geachtet.
Alles wurde kindgerecht umgesetzt, sowie bedrohlichen Szenen mit viel Witz der Schauder genommen. Vor allem mit August Diehl als schusseliger Petrosilius Zwackelmann werden die Kids viel Freude und einiges zum Lachen haben.
Perfekte Besetzung
Freuen darf man sich bei dieser Version von DER RÄUBER HOTZENPLOTZ aber auch auf Christiane Paul als Frau Schlotterbeck und Olli Dittrich als Wachtmeister Dimpfelmoser. Dittrich spielt den unfähigen Dorfpolizisten dabei so souverän und leichtfüßig, als wäre ihm die Rolle auf den Leib geschrieben worden.
Als Kasperl und Seppl dürfen im Film die Newcomer Hans Marquardt und Benedikt Jenke glänzen. Und die verkörpern die abenteuerlustigen Jungs genauso natürlich, wie ihre Vorgänger aus den vorangegangen Verfilmungen. Ich würde sogar behaupten, das mit den Zweien diesmal die Idealbesetzung für diese Rollen gefunden wurde.
Mit dem Cast von Kinderrollen hat das Produzententeam Uli Pütz und Jakob Claussen schließlich eine Menge Erfahrung. In den 2000ern sind nämlich zahlreiche jugendaffine Filme, wie beispielsweise CRAZY oder VERSCHWENDE DEINE JUGEND unter ihrer Schirmherrschaft entstanden. Sowie KRABAT, ihre erste Leinwandadaption von Otfried Preußler.
Lediglich bei einigen Spezialeffekten gegen Ende des Films merkt man, dass dafür das Budget wohl nicht mehr für ein visuell zufriedenstellenderes Ergebnis gereicht hat. Die eingesetzten Animatronics wirken wie Kinderspielzeug und nicht wie echte Lebewesen. Aber das wird den Spass bei den jungen Zuseher:innen garantiert nicht trüben.