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Autor: Alexander Friedrich
 
Die Transporter-Reihe meldet sich zurück! Producer-Ass Luc Besson wagt dabei den mutigen Schritt, Hauptdarsteller Jason Statham auszutauschen und mit Teil 4 die Reihe neu zu starten. Leider stellen sich diese Maßnahmen als Rohrkrepierer heraus. „The Transporter Refueled“ ist uninspirierte Standard-Action, die mit Statham noch wenigstens durchaus Spaß gemacht hätte.
 
Interessant bei Refueled ist, das mit diesem Reboot keine neue Hauptfigur eingeführt wird, sondern die Geschichte weiterhin um „Transporter“ Frank Martin handelt. Trotzdem werden die Geschehnisse der drei Vorgänger außer Acht gelassen und eine ganz neue Handlung erzählt.
 
Frank wird nun vom noch eher unbekannten Ed Skrein verkörpert und folgt wie einst Jason Statham streng seinen Regeln beim Transportieren diverser Waren: Keine Namen und niemals das Paket öffnen! Als vier junge Frauen jedoch plötzlich Franks Vater entführen, muss der Transporter von seiner sturen Routine abweichen und sich an die Befehle der Damen halten. Gemeinsam soll es einer Zuhälterbande nämlich an den Kragen gehen. So gerät Frank, der eigentlich nur seinen Frank Senior wieder haben will, unfreiwillig zwischen die Fronten.
 
 
Nach „Taken 3“ in diesem Winter hat sich Produzent Luc Besson wohl gefragt, was er als nächstes auf die Leinwand bringen soll und so darf nun die Marke Transporter dafür herhalten. Seit dem letzten Teil „Transporter 3“ ist mittlerweile fast eine ganze Dekade vergangen und Jason Statham ist längst zu anderen Franchises wie Fast & Furios übergelaufen. In die Jahre gekommene Film-Serien mit Reboots neu zu beleben ist derzeit bekanntlich voll im Trend und Beispiele wie „Casino Royale“ oder „Batman Begins“ zeigen auch, wie gut ein gewagter Tausch der Hauptdarsteller funktionieren kann, doch das Problem bei Refueled ist, dass Neuling Ed Skrein die Fußstapfen von Statham überhaupt nicht füllen kann. Skrein wirkt vor allem in den wenig gelungenen Dialogen teilweise geradezu hilflos. So dünn die von Besson geschriebenen Zeilen auch sind, Statham hätte es trotzdem geschafft, ihnen Profil und Schlagfertigkeit zu verleihen.
 
Der eigentliche Hauptdarsteller des Films scheint auch jemand Anderes zu sein, nämlich Franks Audi S8. Geht man nach der Screentime oder der Anzahl der Nahaufnahmen, scheint die V8 angetriebene Luxux-Karosse, Skrein zumindest gefühlt zu überbieten. Zwar sind einige der Fahraufnahmen durch ihre Dynamik durchaus gelungen, doch speziell das Intro hat einen nicht zu verdeckenden Werbe-Charakter. Dem S8 haben wir letztendlich auch lieber zugesehen als Ed Skrein, etwas aufdringlich ist die enorme Leinwandpräsenz des Wagens aber schon. Regie führt übrigens interessanterweise Camille Delamarre, der zuvor diesen Posten nur bei „Brick Mansions“ ausübte, wohl aber der Cutter bei „Taken 2“ war. Folglich ist auch Refueled sehr rasant geschnitten, was für einige unübersichtliche Szenen sorgt.
 
Nun lebt ein filmisches Werk auch nicht komplett von einem Schauspieler und die bisherigen Transporter-Filme waren bereits auch keine allzu überragenden Action-Filme. So gehört eine idiotische Geschichte und ein wenig unfreillige Komik einfach dazu. Den wirklich großen faden Beigeschmack hat Refueled dadurch, dass wir während der 90 Minuten Laufzeit das Gefühl haben, alles schon einmal zuvor in Luc Bessons Filmen gesehen zu haben. Bereits der Beginn ist nahezu identisch mit dem Anfang aus „Transporter – The Mission“.
 
Ebenso recycelt werden Monaco als Schauplatz, ein Audi S8, ein Plot, der eigentlich eher aus Taken als Transporter stammen sollte und natürlich osteuropäische Zuhälter als Antagonisten. Gerade letzteres ermüdet mittlerweile extrem und steht sinnbildlich für Bessons Einheitsbrei der letzten Jahre. Zur Erinnerung: Besson schuf 1994 noch das grandiose „Leon-Der Profi“. Doch Refueled wirkt endgültig wie ein fader Aufguss der letzten „Taken“-Filme, davon abgesehen, dass diesmal eigentlich nicht einmal wirklich etwas transportiert wird.
 
Fazit: „The Transporter Refueled“ ist zumindest etwas besser als zuletzt „Taken 3“, schafft es aber nicht im Vergleich, gegen seine eigene Vorgänger zu bestehen.
 
Zu schwach ist die Leistung vom neuen Hauptdarsteller Ed Skrein. Von einigen soliden Actionszenen und einem stilbewusst in Szene gesetzten Audi S8 mal abgesehen, ist der Rest sehr dürftiger Einheitsbrei, der vor allem genauso aus Luc Bessons Taken-Trilogie stammen könnte. In Refueled verschwimmen mittlerweile die Grenzen und es ist eigentlich egal, welchen Film man nun davon sieht. In Erinnerung bleibt das Gezeigte eh nicht.