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Autorin: Simone Michel
 
Nachdem „Magic Mike“ vor allem das weibliche Kinopublikum zuletzt 2012 zum Ausflippen brachte, ist der legendäre Stripper nun mit seinen Kumpels aus Tampa zurück in „Magic Mike XXL“, einer Mischung aus Roadmovie, Komödie und Tanzfilm.
 
Für Mike (Channing Tatum) hat sich seit seinem Abschied vom Stripper-Leben vor drei Jahren vieles verändert. Seine einstigen Wünsche, eine eigene Designmöbel-Firma zu eröffnen und mit seiner Freundin sesshaft zu werden, sind allerdings nicht ganz nach seinen Vorstellungen verlaufen.
 
Nichts hiervon ahnend, versuchen ihn seine übrig gebliebenen Stripper-Kollegen zu überreden sich ihnen für einen letzten großen Auftritt anzuschließen. Ihr Anführer und DJ Dallas hat sich inzwischen ins Ausland abgesetzt und die Männer sich selbst überlassen. Nach kurzem Hadern entschließt sich Mike seine alte Truppe als Headliner der Stripper Convention in Myrtle Beach zu unterstützen und ihnen zu neuem Selbstbewusstsein sowie einer bahnbrechenden Performance mit neuen Moves zu verhelfen.
 
 
Bereits der erste Teil konnte Kinobesucher weltweit begeistern. Allerdings ist dieser aufgrund seiner Thematik wohl nicht unbedingt ein Film für jedermann. Die Idee einen Mix aus Tanz- und Musikfilm in Bezug auf männliche Stripper in Verbindung mit Elementen einer Dramedy zu kreieren, scheidet schon 2012 die Geister des deutschen Kinopublikums. Hier sind es vor allem die kreativen Choreografien der Tänzer, angeführt durch Channing Tatum als Mike und Matthew McConaughey als Boss Dallas, welche insbesondere die weiblichen Zuschauer für sich gewinnen konnten. Die eigentliche Handlung war da eher Nebensache.
 
Natürlich ist es auch in „Magic Mike XXL“ hauptsächlich das Tanzen, das den Film zu etwas Besonderen macht. Er unterscheidet sich insgesamt aber deutlich von seinem Vorgänger: Er arbeitet dieses Mal auf einen offensichtlichen Höhepunkt, die Performance in Myrtle Beach, hin, was der Handlung viel mehr Spannung verleiht. Außerdem ist „Magic Mike XXL“ insgesamt positiver gehalten als der erste Teil, in dem die Drogen-Thematik noch eine Rolle spielt. Der zweite Teil setzt viel mehr auf Comedy-Elemente. Außerdem kommt noch der Roadmovie-Charakter hinzu, welcher der Handlung eine klare Richtung vorgibt. Die Männer finden auf dem Weg nach Myrtle Beach auf humorvolle Art Schritt für Schritt zu sich selbst und entwickeln sich weiter. Dabei wird jeder als eigene Persönlichkeit vorgestellt, was für ihren großen Auftritt letztlich von Bedeutung ist.
 
Die Performances selbst sind etwas weniger „trashy“ im Vergleich zu „Magic Mike“, wo eher das Stripper-Klischee mit Feuerwehrmännern und Cowboys bedient wurde. Dafür sind die Choreografien in „Magic Mike XXL“ diesmal größten teils sehr kreativ gestaltet, auch wenn so mancher Zuschauer sich wohl fragen mag, ob die Frauen im Film ihre Rolle wohl wirklich genießen. Zumindest ist es faszinierend und zugleich ein wenig schockierend dabei zuzuschauen. Dies verleiht „Magic Mike XXL“ an einigen Stellen aber zusätzlichen Humor.
 
Daneben fällt auch die gute Musikauswahl auf, die nun mehr auf aktuelle Songs und Live-Interpretationen setzt. Beides sorgt dafür, dass im Kinopublikum durchgehend gute Laune herrscht.
 
Eine gelungene Bereicherung stellt in der Fortsetzung auch die erweiterte Besetzung dar, die sowohl auf beliebte Charaktere des letzten Films baut, als auch auf neue, prominente Gesichter setzt.
 
Die bereits bekannten Figuren, welche erneut von Superstar Channing Tatum (Mike), „True Blood“-Darsteller Joe Manganiello (Big Dick Richie), „White Collar“-Star Matt Bomer (Ken), „CSI: Miami“-Mitglied Adam Rodriguez (Tito) sowie Wrestler Kevin Nash (Tarzan) verkörpert werden, bilden dabei wieder die Gruppe der männlichen „Entertainer“. Sie stellen, jeder für sich, wieder interessante und humorvolle Charaktere dar, die allerdings dieses Mal innerhalb der Story separate Plätze im Scheinwerferlicht erhalten, so dass der Zuschauer einen besseren Zugang zu den Figuren bekommt.
 
Hierbei sind es vor allem Richie und Ken, die neben Mike nun als Hauptcharaktere auffallen. Insbesondere Joe Manganiello glänzt als Big Dick Richie in vielen Szenen durch Charme und Witz, was in erster Linie dem weiblichen Publikum nicht lange verborgen bleiben dürfte.
 
Zu der Besetzung zählen neben den männlichen Hauptcharakteren auch einige weibliche Neuzugänge. Diese werden durch Amber Heard Depp und Jada Pinkett Smith angeführt. Während die junge Schauspielerin Amber Heard Depp als unnahbare Zoe hauptsächlich durch ihr hübsches Erscheinungsbild auffällt, so sticht Jada Pinkett Smiths Charakter Rome besonders durch deren Persönlichkeit hervor. Rome ist die Powerfrau des Films, die an Pinkett Smiths Rolle in der US-Hitserie „Gotham“ erinnert.
 
Sie verkörpert die herrische Stripclub-Besitzerin in „Magic Mike XXL“ perfekt. Eine weitere starke Frauenrolle wird von Hollywoodstar Andy MacDowell besetzt, welche die offenherzige Nancy mimt, mit deren Hilfe die Männer ein Stück mehr zu sich selbst finden. Das Powerfrauen-Quartett wird durch „Tribute von Panem“-Star Elizabeth Banks abgerundet, die als Paris für die Organisation der Stripper Convention zuständig ist, aber nur eine sehr kleine Rolle besitzt. „Magic Mike XXL“ wird dieses Mal somit auch durch starke weibliche Charaktere mitbestimmt.
 
Nachdem der eine oder andere enttäuscht sein könnte, dass Matthew McConaughey als Boss Dallas und Alex Pettyfer als junger Chaot Adam, in diesem Teil nicht dabei sind, den dürfte die stärkere Hervorhebung der übrigen männlichen Hauptcharaktere, sowie die prominenten weiblichen Neuzugänge darüber hinweg trösten. Außerdem weist „Magic Mike XXL“ neben der klareren Definition seiner Figuren, eine deutlich besser strukturierte Handlung auf, die besonders auf Humor und coole Choreografien setzt.
 
Zusammenfassend lässt sich über „Magic Mike XXL“ behaupten, dass der Film inhaltlich deutlich mehr zu bieten hat als sein Vorgänger. Vor allem für einen Mädelsabend im Kino eignet er sich überaus gut, da er sehr amüsant ist und für die meisten weiblichen Zuschauer selbstverständlich auch optisch einiges zu bieten hat. Doch auch jene, die sich zunächst von der Thematik etwas abschrecken lassen, sollten sich an den Film herantrauen, da der Humor bestimmt auch ihren Nerv treffen wird.
 
Ich bin jedenfalls nach „Magic Mike“ über das Ergebnis des zweiten Teils sehr positiv überrascht. „Magic Mike XXL“ ist meiner Meinung nach in jedem Fall einen Kinobesuch wert.