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mmonster kritik 
Autorin: Simone Michel
 
Niemand Geringeres als Jodie Foster sorgt als Regisseurin des Thrillers „Money Monster“ für einen Geniestreich, für den George Clooney und Julia Roberts erneut gemeinsam vor die Kameras treten – und das im doppeltem Sinne.
 
Lee Gates (George Clooney) ist erfolgreicher Moderator der Live-TV-Sendung „Money Monster“, in der er den amerikanischen Zuschauern auf geradezu lächerlich unterhaltsame Weise Börsentipps gibt. Seine Producerin Patty (Julia Roberts) hat es manchmal schwer mit dem großspurigen Fernsehstar, der ihre Anweisungen über einen Knopf im Ohr gerne ignoriert.
 
An ihrem letzten Tag in der Regie des Studios wird sie jedoch noch härter auf die Probe gestellt, als sie es erwartet hätte: Ein junger Mann (Jack O’Connell) stürmt vor laufenden Kameras das Fernsehstudio und nimmt Lee vor einem Millionenpublikum live als Geisel. Er droht den Moderator samt Studio mit einer Bombenweste in die Luft zu sprengen – den Finger bereits auf dem Auslöser.
 
Seine Forderung: Das Fernsehteam soll aufklären, wie es zu einem fatalen Börsencrash kommen konnte, bei dem er sowie zahlreiche andere Investoren tausende von Dollar an einem Tag verloren haben, trotz Lees mehr als positiver Prognose. Es beginnt ein Spiel auf Zeit, in dem Patty und Lee gemeinsam versuchen sich und ihre Kollegen zu retten, indem sie dem Grund für den Crash auf die Spur kommen.
 
 
Film auf neuen Ebenen
 
Producer George Clooney und Regisseurin Jodie Foster verleihen dem Genre „Thriller” mit „Money Monster” eine ganz neue Ebene. Und dies in mehrfacher Hinsicht.
 
Zunächst auffällig ist, dass sich die Figuren nicht allzu ernst nehmen. Trotz der nervenaufreibenden Story weist der Film eine Priese von Humor auf, die dem Börsen-Thema etwas Leichtigkeit verleiht. Nicht zuletzt sind die Szenen großartig, in denen George Clooney als Lee Gates, wie der Star eines Rap-Videos, zwischen zwei leicht bekleideten Frauen mit einem Zylinder auf dem Kopf und einer riesigen Goldkette um den Hals vor den TV-Kameras tanzt, um kurz darauf Aktientipps zu verteilen. Auch die Dialoge weisen solche amüsante Momente auf.
 
Hinzukommt die Machart als weitere Ebene, denn hier wird mit echten Kameramännern und TV-Kameras vor den eigentlichen Filmkameras gearbeitet. Alles musste doppelt gedreht werden, damit der Unterschied zwischen TV- und Film-Kameras von den Zuschauern nicht als störend empfunden wird. Eine Herausforderung für Regie und Darsteller.
 
Da die Handlung des Films auch noch „live“ stattfindet und somit real in Echtzeit abläuft, erforderte dies ein unheimliches Maß an Genauigkeit. So wurde der komplette Film in genauer Reihenfolge des Buchs gedreht, Szene für Szene. Dies hat zur Folge, dass die Charaktere im Laufe des Films, genau wie in der Story selbst, langsam eine Beziehung zueinander entwickeln. Ein Aspekt, der in „Money Monster“ von unschätzbarer Bedeutung ist.
 
A (TV-)star is born
 
Der unverkennbare Star des Films ist George Clooney. Nicht nur vor den TV-Kameras dürfte er für das Publikum zum Showmaster werden. Daneben tritt Julia Roberts etwas in den Hintergrund, was ihre Rolle als Producerin jedoch auch erfordert. Ihr Charakter ist der Kopf von „Money Monster“, während Lee Gates – zumindest anfänglich – lediglich das Gesicht bildet und für die Unterhaltung sorgt.
 
Für die meisten Zuschauer dürfte Geiselnehmer Kyle Budwell hingegen ein neues Gesicht darstellen. Die Rolle wird von dem britischen Schauspieler Jack O’Connell verkörpert, der ein paar Fans vielleicht aus Angelina Jolies Kritiker-Hit „Unbroken“ (2014) oder der britischen Serie „Skins“ (2009-2013) bekannt sein könnte. Der Newcomer spielt den verzweifelten Investor aus dem unteren sozialen Milieu sehr überzeugend. Als Kinozuschauer fühlt man sogar mit seinem Charakter mit. Das Einzige, was in der Original Version von „Money Monster“ stören könnte, ist O’Connells britischer Akzent, der nicht so ganz zur Rolle des wütenden US-Bürgers passen will.
 
Thriller mit Potenzial
 
„Money Monster“ ist ein sehr intelligent konzipierter Film, dessen Handlung von Beginn bis Ende spannend bleibt. Dabei gibt es immer wieder amüsante Momente, die für ein Schmunzeln sorgen, ohne dabei aber als störend für die Dramatik zu wirken.
 
Der Trailer verrät über das Potenzial des Thrillers nur wenig. Auch wenn die Story von „Money Monster“ deshalb zunächst nicht allzu viel versprechen mag, der Gang ins Kino lohnt sich allemal.