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Autor: Vivien Neder
 
Die Schlacht gegen die Studentenverbindung Delta Psi Beta mag gewonnen sein, aber wappnet euch Radners, denn jetzt kommt Kappa Nu! Ihr glaubt Jungs sind feierwütig? Wartet’s ab! Die Mädels von der Schwesternschaft Kappa Nu zeigen euch, wie hart sie Party machen können!
 
Mac (Seth Rogen) und Kelly (Rose Byrne) Radner, die sich in „Bad Neighbors“ mit der Studentenverbindung Delta Psi Beta und dessen Präsidenten Teddy Sanders (Zac Efron) bekriegt hatten, erwarten ihr zweites Kind. Um in das „richtige“ Erwachsenenleben einzutauchen, verkaufen die beiden ihr Haus und haben schon den Vertrag für das nächste unterschrieben. Einzig und allein die 30 Tage Frist, bis der Verkauf ihres Hauses abgeschlossen ist, müssen die beiden noch überstehen. Dann steht ihrem neuen Lebensabschnitt nichts mehr im Weg.
 
Womit die zwei nicht gerechnet haben, ist eine Schwesternschaft, die in das Haus neben ihnen einzieht. Wo vorher die Jungs von Delta Psi Beta lautstark ihr Unwesen trieben, zieht nun Kappa Nu ein. Die Schwesternschaft wurde von Shelby (Chloe Grace Moretz) mit der festen Absicht gegründet, möglichst krasse Parties zu feiern.
 
Teddy Sanders ist inzwischen abgerutscht. Nachdem er wegen der Vorkommnisse um Delta Psi Beta vorbestraft ist, bekommt er nur sehr schwer Arbeit und wohnt noch mit seinem guten Freund Pete (Dave Franco) zusammen. Doch da dieser bald heiratet, muss Teddy ausziehen. Teddy verliert den Boden unter den Füßen. Was soll er machen, wo soll er hin?
 
Und da bietet sich ihm die Möglichkeit, die Mädels von Kappa Nu in ihrem Versuch zu unterstützen, eine erfolgreiche Feier-Schwesternschaft zu gründen. Teddy und die Radners stehen sich mal wieder kampfbereit gegenüber. Wenn das keine explosive Mischung ist.
 
 
Warum werden Eier in kochendem Wasser hart, aber Spaghetti weich?
 
Tiefgründige Gespräche beim Kochen sind in „Bad Neighbours 2“ keine Seltenheit. Für den abgehalfterten Teddy sind schon die einfachsten Basics in der Küche Offenbarungen.
 
Zac Efron spielt den jungen Mann, der irgendwie zwischen verschiedenen Welten steckt, ganz überzeugend. Die Orientierungslosigkeit, die Teddy befallen hat, steht ihm immer wieder ins Gesicht geschrieben. Um dies zu kompensieren, präsentiert er gerne seinen gut gestählten Oberkörper, damit auch ja niemandem entgeht, wie viele Muskeln er sich antrainiert hat.
 
Seth Rogen und Rose Byrne als das Ehepärchen Radner, das wegen der Schwesternschaft ins Schwitzen gerät, machen ihre Sache zwar gut, fallen aber nicht durch überragende schauspielerische Leistungen auf. Ob man es humorvoll findet, dass Kelly Mac beim Sex ins Gesicht kotzt, weil sie mit dem zweiten Kind schwanger ist, sei dahingestellt.
 
Die rebellisch-feministische Shelby ist die interessanteste Figur des „Bad Neighbours 2“-Konglomerats. Chloe Grace Moretz gelingt es, eine nervtötende Göre zu spielen, die durch ihr nobles Anliegen, jungen Männern und Frauen gleiche Rechte zu verschaffen, die Sympathie des Publikums dennoch gewinnen kann. Was allerdings an Kiffen und Saufen mittlerweile rebellisch sein soll, bleibt rätselhaft. Gefühlt macht das nämlich jeder immer und überall.
 
Pinke Dildos, tonnenweise Gras und derber Humor
 
Die von Regisseur Nicholas Stoller inszenierte Generationen-Schlacht, die zwischen der Schwesternschaft und den Radners entbrennt, birgt gleich mehrere heikle Konflikte in sich. Es geht um Eltern vs. Teenies, Frauenrechte, seltsame amerikanische Studentenverbindungen mit antiquierten Regeln (und warum zum Teufel sind die eigentlich immer nach griechischen Buchstaben benannt?) und ebenso seltsame amerikanische Regelungen beim An- und Verkauf von Häusern.
 
 
All das bietet die Grundlage für bizarre Situationen, die mit etwas unappetitlich ausartender Situationskomik aufgelöst werden. Ob man kleine Mädchen, die mit Mami’s Dildo spielen, lustig findet, bleibt jedem selbst überlassen. Warum Drogenkonsum unbedingt als etwas Normales, ja Erstrebenswertes dargestellt werden muss, ist fraglich.
 
 
Was die Sexismus-Debatte betrifft: Hin und wieder beschleicht einen das Gefühl, dass die Filmemacher sich etwas bei dem weiblichen Publikum anbiedern. Ja, man soll sich und seinen Körper als Frau achten. Ja, man soll sich als Frau die gleichen Rechte herausnehmen, wie Männer. Ja, komische Regelungen, dass Jungs feiern dürfen und Mädels nicht, soll man (wenn nötig eigenmächtig) abschaffen. Aber muss man deswegen gleich den Protagonisten in pinke Jogginghosen stecken und mit einem Haufen Mädels heulend vor einen romantischen Film setzen? Irgendwie ist das zu viel des Guten.
 
Fazit - Neighbours oder Neighbors?
 
Wer „Bad Neighbors“ mochte, wird auch „Bad Neighbours 2“ mögen. Warum der eine Titel mit einem u, der andere ohne geschrieben wurde, bleibt ein Geheimnis. Wer aber auf Zac Efron’s Oberkörper, feierwütige Teenie-Mädels, junge Eltern und derben Humor, der mit einer Prise Unappetitlichkeit gewürzt ist, steht, wird sich in „Bad Neighbours 2“ sicherlich königlich amüsieren.