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Autorin: Vivien Neder
 
Und so wird manches Märchen wahr, aber keines ist jemals zu Ende…
 
Und überhaupt: Egal wer wie lange in irgendwelche Spiegel starrt und dabei Zaubersprüche murmelt, niemand ist jemals so schön, wie Charlize Theron als böse Königin Ravenna! Sie ist und bleibt die Schönste im ganzen Land.
 
Aber der Reihe nach. Wir befinden uns in der Zeit kurz vor der Geschichte mit der bösen Königin Ravenna (Charlize Theron) und Snow White. Ravenna findet heraus, dass ihre kleine Schwester Freya (Emily Blunt) ein Kind unter ihrem Herzen trägt, das sie von einem Mann empfangen hat, der einer anderen versprochen wurde. Doch Freya glaubt innig an seine Liebe. Neun Monate später bringt sie ein Mädchen zur Welt. Freya’s treues Herz scheint belohnt zu werden: Ihr Liebster bittet sie per Brief, ihn in der Nacht im Garten zu treffen, um sie heimlich zu heiraten. Überglücklich folgt Freya der Aufforderung.
 
Doch sie findet im finsteren Schlosspark niemanden. Als sie zu ihrem Zimmer hochblickt, sieht sie Flammen. Das Schlimmste ahnend, hastet sie hoch zu ihrem Kind, aber es ist zu spät: Ihr Liebhaber hat es in Brand gesteckt. Es ist tot. Die bittere Enttäuschung lässt ihr Herz zu Eis gefrieren und entfesselt tief in ihr verborgene Kräfte. Sie zieht sich als Ice Queen in einen Palast aus Eis zurück, während sich ihre Schwester um das Königreich, das Snow White gehören sollte, kümmert. Derweil züchtet die Ice Queen eine Armee von Huntsmen heran. Sie lässt die Kinder in ihrem Reich von ihren Eltern trennen und zu sich bringen. So „befreit“ sie sie vom Band der Liebe.
 
Es gibt nur ein Gesetz: Du darfst nicht lieben. Als Huntsman Eric (Chris Hemsworth) und Kriegerin Sara (Jessica Chastain) dennoch ihre Gefühle für einander entdecken, werden sie von Königin Freya verstoßen. Währenddessen wurde Freya’s Schwester Ravenna von Snow White in ihren goldenen Spiegel verbannt. Freya will ihn nun finden, um Ravenna aus den Tiefen des Spiegels herauszuholen. Dass Huntsman Eric das nicht einfach auf sich sitzen lassen kann, ist natürlich klar. Und so zieht er in Begleitung zweier kampflustiger Zwerge los, um den Spiegel selbst aufzuspüren.
 
 
Klirrende Kälte, Kobolde und imposante Kulissen
 
Freya und Ravenna. Zwei Schwestern, zwei Magierinnen, zwei Königinnen. Beide von der Liebe enttäuscht. Während die eine von alles vergiftender Eitelkeit zerfressen wird, ist das Herz der anderen zu Eis gefroren. Eine eiskalte Emily Blunt als verletzte jüngere Schwester der bösen Stiefmutter aus Snow White’s Geschichte mit einer Schwäche für Kinder liefert eine durchaus glaubhafte Vorstellung ab. Wäre nicht Charlize Theron die Stiefmutter, würde sie eine königliche Figur abgeben.
 
Aber Charlize Theron spielt nun einmal die böse Königin, und sie überstrahlt mit ihrer wahrhaft majestätischen Erscheinung und ihrer Schönheit alle anderen Darsteller des Films. Selten ward Boshaftigkeit in solch edle Hülle gepackt. Man wartet ständig gespannt darauf, wann man endlich Charlize Therons bezauberndes Gesicht - selbst wenn sie es zu einer gehässigen Fratze verzieht - noch einmal sehen kann.
 
Die kalte und bedrückende Umgebung der mittelalterlichen Welt, die einem unweigerlich Schauer über den Rücken jagt, erdrückt Charlize Theron nicht, sondern macht sie noch lebendiger. Die Rolle scheint ihr auf den Leib geschneidert zu sein. Auch Chris Hemsworth und Jessica Chastain, die durchaus solide Darbietungen abliefern, kommen nicht an sie heran.
 
Ein Fest für alle Kostümbildner
 
The Huntsman and the Ice Queen sind genau wie Snow White and the Huntsman das reinste Paradies für alle Kostümbildner und -liebhaber. Die phantasievollen, detailverliebten, mittelalterlichen Gewänder vor allem der beiden Königinnen sind ein Augenschmaus. So verpackt und vor eindrucksvollen Kulissen inszeniert wird auch der bittere Stoff, der hier präsentiert wird, leichter verdaulich.
 
Denn die verletzten Königinnen interpretieren menschliche Zuneigung als Schwäche und kanalisieren sie in Aggression gegen sich und andere. Der Zweifel nagt teilweise sogar noch an den Herzen der sich intensiv liebenden Sara und Eric. Enttäuschung und Bitterkeit verdunkeln scheinbar das Leben aller. Teilweise möchte man schon als Zuschauer verzweifeln.
 
Fazit - Frozen - Rated R
 
Magie und Schneeköniginnen scheinen allenthalben zu sein. Regisseur Cedric Nicolas-Troyan bedient sich zweier besonders beliebter Motive, wie sie auch in anderen (mehr oder weniger) aktuellen Filmen erfolgreich eingesetzt wurden. Er schafft es dennoch, ein eindrucksvolles Werk mit mittelalterlichem Flair zu präsentieren, in dem die Liebe zwar eingefroren, aber nie zerstört werden kann. Das erwärmt einem doch das Herz, nicht wahr?
 
Auf jeden Fall ist die bedrohliche Geschichte um Ice Queen Freya und ihre Schwester Königin Ravenna ein sehenswerter Film für alle Fans düsterer Magie, kämpferischer Auseinandersetzungen in finsteren Wäldern, schöner böser Königinnen, und seltsamer Fabelwesen.