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Autor: Alexander Friedrich
 
Ein Geheimagenten-Film mit Jude Law und Jason Statham? Klingt mehr als vielversprechend. Doch der wahre Star von Brautalarm-Regisseur Paul Feig ist die mittlerweile weltberühmte Melissa McCarthy, die zwar eine Comedy-Besetzung nach der anderen an Land zieht, mit der gelungenen Action-Komödie "Spy: Susan Cooper Undercover" aber auch endlich voll ins Schwarze trifft.
 
Für die CIA zu arbeiten, heißt nicht immer gleich, in aufregenden Abenteuern die Welt zu retten. Im Gegenteil. Mauerblümchen Susan Cooper (Melissa McCarthy) darf für den Geheimdienst ausschließlich hinterm Schreibtisch sitzen. Doch dann steckt die CIA in Schwierigkeiten, denn eine Atombombe ist verschwunden und nur die zwielichtige Aristokratin Raina Boyanov (Rose Byrne) scheint zu wissen, wo sie steckt.
 
Deren Ass im Ärmel ist wiederrum eine Liste mit den Identitäten aller CIA-Agenten, worauf der Geheimdienst einen neuen Undercover Agenten benötigt, den der Feind niemals ausfindig machen könnte. Susan, die sich endlich beweisen will, ergreift die Gelegenheit und meldet sich freiwillig für die gefährliche Mission, doch das Ganze wird schwieriger als gedacht…
 
 
Regisseur Paul Feig geizt bei Spy: Susan Undercover nicht mit einer namhaften Besetzung. Umso amüsanter fällt der ganze Spaß damit aus, das sich Neu-Spionin Melissa McCarthy neben ihren coolen Kollegen und Bond-Verschnitte Jude Law und Jason Statham behaupten muss und während die tollpatschige Schreibtisch-Maus zunächst von einem Fettnäpfchen ins Nächste tritt und von Seiten belächelt wird, mausert sich Susan mehr und mehr zu einer waschechten CIA-Agentin, die es ordentlich drauf hat.
 
In den rasanten und überraschend hart geratenen Action-Szenen nehmen sich Feig und Hauptdarstellerin McCarthy jedenfalls keine Blöße, es gewaltig krachen zu lassen. Spy ist somit auch tatsächlich ein echter Action-Film geworden, auch wenn jede dieser Szenen natürlich mit einer gewissen Parodie daherkommen.
 
Diese ist natürlich vor allem auf die James Bond-Reihe gerichtet. Während Matthew Vaughns Kingsmen zuletzt jene eher stark mit zahlreiche Zitaten über die Meta-Ebene durch den Kakao zog, nimmt Regisseur Feig den deutlich direkteren Weg und bedient sich klassischer McCarthy-Comedy, kombiniert mit dem wie immer herrlich eitel in Szene gesetzten Jude Law und zahlreichen Gags, die überraschend feinfühlig ausgefallen sind und nicht so unter die Gürtellinie fallen, wie vielleicht erwartet. Die Anspielungen zu Bond, Bourne, Bauer und Co. sind aber auch ohne Meta-Kritik unverkennbar.
 
Überhaupt ist es erfreulich, dass Feigs gut getimter Humor in der Kombination mit echter Geheimagenten-Action so gut funktioniert. Das liegt zum größten Teil natürlich an der nicht ganz unumstrittenen Melissa McCarthy, die seit ihrer ersten Zusammenarbeit mit Feig in Brautalarm raketenartig durchgestartet ist und in gefühlt jeder zweiten Komödie besetzt wird. Während viele ihrer letzten Filme eher unter die Kategorie „Geschmackssache“ fielen, macht McCarthy diesmal richtig Laune, was auch an ihrer sympathisch geschriebenen Figur liegt (endlich mal keine ständig fluchende McCarthy Zicke).
 
Der Rest der Besetzung funktioniert jedoch ebenfalls sehr gut. Jude Law und Jason Statham reichen dafür ja allein schon ihr bekanntes Leinwand-Charisma, überraschend cool ist Rose Byrns Part geworden. Die Australierin behauptet sich als Antagonistin mit einer gemeinen kühlen Zunge, wo selbst die verbale Meisterin McCarthy gehörig einstecken muss.
 
Fazit: "Spy" ist, wie im Trailer zu sehen, eine echte ehrliche Feig-McCarthy Kombination und wer damit nichts anfangen kann, wird auch um Spy: Susan Undercover besser einen Bogen machen. Die Action-Komödie ist trotzdem eine echte Überraschung, fällt der Humor intelligent gesetzt und sehr schlagfertig aus.
 
Vor allem die beinharten Action-Szenen und die tolle Kombination aus den Action-Experten Law und Statham, dem Comedy-Shootingstar McCarthy und der schauspielerisch begabten Byrne bereichern Feigs ambitioniertes Projekt und machen Spy mehr als zu nur einer weiteren einfachen Komödie für den DVD-Abend. Hier lohnt sich nämlich der Besuch ins Kino.