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Spongebob 3D Kritik
 
Autor: Alexander Friedrich
 
Zehn Jahre nach seinem letzten Kinofilm kehrt der allseits beliebte Schwamm von Bikini Bottom auf die Leinwand zurück, erstmals nun auch in der dritten Dimension. Die Fans können aufatmen: Nach der langen Wartezeit haben die Abenteuer von SpongeBob, Patrick, Thaddäus und Co. nichts von ihrem Reiz verloren.
 
In der Unterwasserstadt Bikini Bottom scheint alles seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Der stets gut gelaunte in Quadrathosen gekleidete Schwamm SpongeBob wohnt noch immer in seiner Ananas und arbeitet für sein Leben gern für den geizigen Mr. Krabs in der Imbiss-Bude „Krosse Krabbe“ als enthusiastischer Burger-Brater. Auch die ständigen erfolglosen Versuche des kleinen aber gerissenen Plankton, die Geheimformel des populären Krabbenburgers für sein eigenes Restaurant zu stehlen, gehören zur Tagesordnung. Doch dann schafft es Plankton, mit einem Trick, tatsächlich an die Formel in Mr. Krabs Safe zu gelangen, worauf diese jedoch plötzlich einfach verschwindet.
 
Natürlich glauben alle, Plankton hätte sie gestohlen, doch Zeuge SpongeBob beteuert Planktons Unschuld, wodurch er als dessen Komplize bezichtigt wird. SpongeBob und Plankton werden zu Gejagten, während Bikini Bottom ohne Krabbenburger-Formel in eine apokalyptische Krise verfällt. Auf ihrer Flucht müssen die beiden Rivalen lernen, ihre Feindschaften beizulegen und zusammenzuarbeiten, denn schließlich gilt es, die Formel zurück zu erobern. Die Suche nach ihr führt dabei an die gefährliche Oberfläche…
 
 
Seitdem die Zeichentrick-Serie SpongeBob Schwammkopf aus der Feder von Stephen Hillenburg im Jahre 2002 auch in Deutschland läuft, eroberte sie zahlreich die Herzen der Zuschauer, unter denen sich nicht nur Kinder befanden.
 
Gerade der vom Alter unabhängige Humor gehört zweifellos zum Erfolgsrezept der mittlerweile neun Staffeln umfassenden Trickserie. Schon kurz nach dem Kinofilm SpongeBob - Der Film im Jahre 2004 gab es Planungen für eine Leinwand-Fortsetzung, die jedoch lange auf sich warten ließ. Einer der Gründe dafür dürfte wohl die eigene Serie sein, deren Witz und Qualität nach der vierten Staffel stark nachließ. Doch auch der große Aufstieg der Animationsfilme in dieser Zeit und eben der Niedergang der Zeichentrickfilme gerieten zum Hindernis für das Projekt.
 
Zehn Jahre nach SpongeBob - Der Film haben es Stephen Hillenburg und Regisseur Paul Tibbitt nun doch noch geschafft, die Serie auf die Leinwand zurückzubringen. Das Rezept zum Erfolg soll neben dem Einsatz von 3D-Technik die Verwendung von Realszenen samt computeranimierter Charaktere sein. Die Skepsis war folglich groß. Vor allem Fans der ersten Stunde waren besorgt, dass die Seele der Serie nun endgültig verloren geht.
 
Doch gerade die können beruhigt sein. Für SpongeBob Schwammkof 3D war Serien-Schöpfer Stephen Hillenburg maßgeblich am Drehbuch beteiligt und Regisseur Paul Tibbitt ist ebenso ein echter Serien-Veteran, schrieb er doch viele Folgen des Quadratschwamms selbst. Man merkt zu jeder Zeit, dass beide ihr Bestes gegeben haben, um den Geist von SpongeBob Schwammkopf zu bewahren und genau jenen Ton zu treffen, der die Serie schon vor fünfzehn Jahren zu dem Kultstatus verhalf, den sie heute trägt.
 
Zwar zündet nicht jeder Gag unbedingt, doch allein die Figuren machen mit ihren unverkennbaren Macken richtig Spaß. Seestern Patrick ist noch genauso dumm wie eh und je und Geizkrabbe Mr. Krabbs verkauft für jeden noch so kleinen Penny seine Seele.
 
Wirklich herrlich ist auch die Frage, was die Gesellschaft anstellt, wenn ihnen ihr Kapitalismus genommen wird. Während bei uns ohne Internet und Smartphone wohl der Super-GAU angesagt wäre, kommt es in Bikini Bottom zum kompletten Zusammenbruch durch die Abwesenheit der Krabbenburger, Lederkostüme inklusive. Auch wenn die Serie leider von ihrem Weg abgekommen ist, gelingt es Tibbitt und Hillenburg, den Humor der ersten Staffeln wiederzubeleben.
 
Dabei werden jene auch gerne mal selbst zitiert. Wenn SpongeBob und Plankton sich zusammenraufen, um die Formel des Krabbenburgers wiederzufinden, bringt der Schwamm dem kleinen Plankton das Wort „Teamwork“ bei, was nicht zufällig an die bekannte Folge „F.U.N.“ der ersten Staffel erinnert.
 
Trotz 3D und großem Fortschritt der Technik, behält der Film voll und ganz den Look der Serie. Erst wenn es an die Oberfläche geht, kommt mit den Live-Action Sequenzen ein völlig neuer Ansatz hinzu. Zwar bediente sich auch die Serie oft an kurzen Ausflügen ins Realfilm-Gefilde, jedoch nur mit sehr kurzen und ziemlich billig produzierten Szenen. Für die große Leinwand geht es nun im letzten Drittel über eine halbe Stunde hinaus ununterbrochen für SpongeBob und seine Freunde in real gefilmte Locations, um die Krabbenburger-Formel wiederzufinden.
 
Die bekannten Charaktere werden dabei durch CGI-Modelle ersetzt, was durchaus nett anzusehen ist. Der 3D-Effekt macht sich dabei allerdings nicht so gut und funktioniert dagegen in den eigentlich zweidimensionalen Trickszenen unter Wasser deutlich besser.
 
Als Hauptbösewicht an der Oberfläche dient der Pirat Burger-Bart, welcher von Antonio Banderas verkörpert wird - jedoch etwas unbeholfen wohlgemerkt.
 
Während die konventionellen Szenen im Zeichentrick-Look durchgehend voll aufgehen, lassen die Live-Action Szenen etwas nach, können aber trotzdem noch gut unterhalten. Nur gegen Ende zieht es sich dann doch etwas, was amüsanter weise der Film selbst kommentiert, in dem Burger-Bart anmerkt, der Film geht nun schon viel zu lang.
 
Fazit:

Die Fragezeichen waren groß hinter dem 3D-Comeback von SpongeBob auf die Kino-Leinwand. Doch die Serien-Veteranen Hillenburg und Tibbitt gönnen sich alle kreativen Freiheiten und haben nicht verlernt, was die Marke einst ausmachte. Der sehr alberne Humor und die absurde Geschichte dürfte nicht jedermanns Geschmack treffen, doch Fans der ersten Stunde, und damit ist nicht nur das junge Publikum gemeint, können sich auf eine gelungene Rückkehr ihres Quadratschwamms ganz im Geiste der Zeichentrickserie freuen.